Der Abituriententag
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Werfels Roman spielt in einer Großstadt - höchstwahrscheinlich Prag - zwischen den beiden Weltkriegen. Dort hat der dreiundvierzigjährige, aus Wien stammende Untersuchungsrichter Landesgerichtsrat Dr. Ernst Sebastian von Portorosso im Jahr 1927, an dem Tag, an dem ein Klassentreffen ansteht, einen Festgenommenen zu verhören, der verdächtigt wird, die Prostituierte Klementine Feichtinger in deren Wohnung erschossen zu haben. Er glaubt in dem Beschuldigten den ehemaligen Klassenkameraden Franz Adler zu erkennen. Diese Befragung führt zu einer Selbstreflexion über die schulische Vergangenheit, in der am Ende die Schuldfrage beantwortet wird. Am nächsten Tag setzt Sebastian die Befragung fort, muss aber erkennen, dass der Beschuldigte keine Ähnlichkeit mit seinem früheren Mitschüler hat, und als er noch einmal die Personenangaben in der Akte prüft, stellt er fest, dass es sich um eine Verwechslung handelt. Das Manuskript des Romans Der Abituriententag schrieb Franz Werfel 1926 innerhalb eines Monats, möglicherweise inspiriert durch ein Treffen mit seinen früheren Klassenkameraden Willy Haas und Ernst Deutsch. In Kindlers Literaturlexikon wird von einem Treffen mit Hermann Sudermann in Italien ausgegangen. Die Schilderungen dessen harter Schulzeit seien Inspiration gewesen. Gleichwohl ist in Werfels Biographie eine auffällige Parallele zu den Romanfiguren zu finden, denn er ist ebenfalls von Wien nach Prag an das deutsche Gymnasium in der Stephansgasse gewechselt und litt unter dem alten Schulsystem.
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