Der Abend vor der Nacht
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Ein Lob der Erinnerung - müsste es nicht zugleich ein Lob des Erlebens sein? Könnte der Roman "Der Abend vor der Nacht", obgleich ein Buch über das Erinnern, als Hohelied des Erlebens erklingen? Gerade weil sein Hauptcharakter an Demenz erkrankt ist?
Vewoben mit der Geschichte und der abgründig traurigen Verlorenheit des Diebes und Oldtimerliebhabers Steven Blake, der auf furchtbare und beinahe obszöne Weise einen ungeheuren Verrat an seinem Freund begeht, erzählt uns Thomas Christen die kraftvoll schöne, von Liebe erfüllte Lebensgeschichte des Kunsthändlers Wilhelm Langhans am Abend vor dessen endgültiger Einlieferung in ein Pflegeheim.
Ein Gentleman der alten Schule, scheint seine besondere Art gelebt und geliebt zu haben, seine glückliche Ehe mit der sportlichen Malin, die ihm ein Tonband voller gemeinsamer Erinnerungen hinterlassen hat, der geheime Motor für eine Sprache zu sein, mit der die Dinge Leben erhalten.
Eine Sprache, mit der die Trauer um eine vergehende Erinnerung, die wie ein langsames Entreissen aus der Welt den Menschen innerlich aushöhlt, ein Gegengewicht geschenkt wird, das sich in der Intensität und Schönheit von Erleben zum Ausdruck bringt.
Es ist, als trüge die Sprache dieses Romans die Güte eines Mannes zurück ins Leben, um den zu trauern der Leser beginnt, weil er die Schönheit von Leben in ihm zu erkennen vermag. Vielleicht ist "Der Abend vor der Nacht" so auch ein Hohelied des Erzählens!
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