Den Rubikon überschreiten
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Als vor einigen Jahren die Rede von der "Rückkehr der Religion" aufkam, war diese schon für längere Zeit wieder zu einem Thema der Philosophie geworden, vor allem in Frankreich und verbunden mit Namen wie Emmanuel Levinas, Paul Ricoeur, Michel Henry, Jean-Luc Marion, u. a. Diese sahen sich jedoch dem Vorwurf ausgesetzt, insgeheim eine "theologische Wende" vollzogen und damit die Grenze zwischen den Disziplinen verletzt zu haben (Dominique Janicaud). Das vorliegende Buch nimmt diesen Vorwurf auf, entwickelt ihn jedoch zu einem Methodendiskurs weiter, welcher an die lange Tradition des Austausches zwischen Philosophie und Theologie anknüpft und einen Vorschlag zur erneuten interdisziplinären Zusammenarbeit unterbreitet. Dabei wird auch der Konfessionalität der Theologie(n) Rechnung getragen und im Gespräch mit den Hermeneutiken evangelischer und jüdischer Provenienz eine "katholische" Hermeneutik des Leibes und der Stimme entwickelt. Dies geschieht im Kontext des Entwurfs einer "Philosophie der religiösen Erfahrung", der sich explizit der Wahrnehmung stellt, dass viele Menschen in den westlichen Gesellschaften nicht glauben und darin auch kein Defizit sehen. Den Rubikon überschreiten kann daher als ein Dialogversuch in mehrfacher Hinsicht gelten: interdisziplinär (Theologie - Philosophie), ökumenisch, interreligiös, gesellschaftlich - und nicht zuletzt als ein Austausch französischen und deutschen Denkens über Religion in europäischer Perspektive.
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