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Ist Faust Jedermann? Oder ist Jedermann Faust? Auf jeden Fall sind beide sehr, sehr deutsch: der exakte Wissenschaftler, der seinen Pfad verloren hat und mit der Hilfe des Teufels ein neues Leben sucht, und der Angestellte einer deutschen Großbank, der irgendwann lernen muss, dass Geld nicht alles ist und Gier nicht abendfüllend. Hier wird im Übrigen "sehr, sehr deutsch" auch "sehr, sehr menschlich": Vermutlich würden nur wenige von uns nein sagen, wenn der Teufel uns ein neues Leben anböte, auch wenn wir dafür unsere Seele lassen müssten. Dass wir dann nur unser altes Selbst in das neue hineintragen würden, muss Alfried Bittermann auf die seinem Namen gemäße Art lernen: Einmal gescheitert, immer gescheitert. Er ist immer irgendwie am falschen Platz, egal wo. Selbst im Hollywood der Dreißigerjahre oder im 19. Jahrhundert der Komponistenkönige Brahms und Schumann bleibt er, wer er immer war: Jedermann, das mal banale, mal verzweifelt exzentrische Abbild seiner selbst (übrigens auch in der nur scheinbar unschuldigeren "Urzeit"). Und doch verändert er sich. Irgendwann merkt er, warum alles so sein muss, wie es ist, bis hin zu der Erkenntnis: Wenn man immer wieder gegen Windmühlenflügel anrennen muss, dann ist die Welt eine Klapsmühle, und die Insassen haben längst die Leitung übernommen. Das beruhigt Bittermann zwar nicht wirklich, macht aber das Umgehen mit "Leben" einfacher - ergo auch das Abschiednehmen, was er ja von Anfang an vorhatte. Dass auch darin ein Glück sein kann, hat nicht erst der alte Grieche bemerkt, der sagte: "Vielleicht das Beste ist es, überhaupt nicht geboren zu sein.
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