Dedicated Flexibility

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Die Montage, als das meist letzte Produktionsgewerk im Herstellungsprozess, spürt die Produktkomplexität sowohl in einem Anstieg der Varianz zum Prozessende hin, als auch in einer wachsenden Dynamik der Stückzahlen einzelner Bautypen. Heute übliche Konzepte der Produktionsgestaltung liefern dafür nur unbefriedigende Ergebnisse, da die verbreiteten prozessorientierten Konzeptionen um so schneller verschleißen, je größer und je turbulenter die Märkte werden. Einen dominanten Gegenentwurf einer dieser Komplexität gerechten Montagegestaltung gibt es bisher weder in der Wissenschaft noch in der Praxis. Ebenso fehlt es an systematischen Planungsansätzen. Die Arbeit entwirft ein Erklärungs- und Gestaltungsmodell für die komplexitätsgerechte Planung manueller Serienmontage. Das Ergebnis ist ein Vorgehen für die Optimierung bestehender Montagesysteme in der Form eines Audits. Mit der Arbeit wird ein Ansatz zur Quantifizierung von komplexitätsbedingten Leistungsverlusten in der manuellen Montage anhand eines kapazitätsorientierten Erklärungsmodells geschaffen, das durch die Modellierung der Beeinflussbarkeit durch die elf Gestaltungsmechanismen operationalisiert wird. Die durch die Komplexität ausgelösten Leistungseinbußen bezüglich der Kosten, logistischer Ziele oder Qualität werden aus der mangelhaften Erfüllbarkeit der schwankenden quantitativen und qualitativen Kapazitätsbedarfe durch das Kapazitätsangebot der Ressourcen erklärt. Die elf Gestaltungsmechanismen werden quantitativ in ihrem Einfluss auf die Kapazitätserfüllung beschrieben und zueinander in Beziehung gesetzt. Die aufgegriffenen Gestaltungsmechanismen sind die Reihenfolgebildung, die Informations- und Materialbereitstellung, die Zuteilung von Aufträgen zu Ressourcen, der Auflegabstand, die Mengen- und Artenteilung, die Leistungsabstimmung, die Dimensionierung und Kostenfestlegung von Betriebsmitteln, die Entkopplung, die Gestaltung der Arbeitsteilung sowie die Mitarbeiterflexibilität. Die Gestaltungsmechanismen sind in ihrer Wirkung quantifizierbar und werden in einem systematischen Optimierungsprozess der komplexitätsoptimalen Montagegestaltung geordnet. Die Ergebnisse der Arbeit werden in zwei Fallbeispielen validiert und in ihrer Anwendung erläutert.