De plattdüütsch Duden
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Regionale Dialekte, die sich über Jahrhunderte im deutschen Sprachraum entwickelt haben, spielen im öffentlichen und privaten Gebrauch immer weniger eine Rolle und sind vom Aussterben bedroht. Besonders in Norddeutschland, wo jahrhundertelang niederdeutsche Mundarten gepflegt wurden, ist das der Fall. Diese Entwicklung sah der Schönfelder Dorfschullehrer Franz Giese (1894-1981) kommen und sammelte in den 1960er und 1970er Jahren »alle Wörter, die in der plattdeutschen Umgangssprache des 19. und 20. Jahrhunderts unter halbwegs intelligenten und praktisch gebildeten Dorfbewohnern gebräuchlich sind oder waren«.
Franz Giese, 1894 als Sohn eines Bauern in Premslin bei Perleberg in dem »oll Schassehhuus« geboren und somit ein Kind der Prignitz, interessierte sich stets für Geschichte, Sprache und Brauchtum seiner Heimat. Er studierte Philologie und absolvierte eine Ausbildung zum Volksschullehrer. Von 1924 bis 1960 unterrichtete er in Schönfeld bei Perleberg. Als Pensionär verfasste Giese eine zehnbändige Dorfchronik von Premslin, zu der er als Anhang von 1973 bis 1978 das voluminöse Manuskript eines »plattdüütsch Dudens« erstellte. Diese atemberaubende Sammlung umfasst ungefähr 30¿000 Wörter und Wendungen, zu denen er Ableitungen und Verwendungsbeispiele, Varianten und Herkunftsbelege mitteilt.
Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, dem Franz Giese sein Gesamtwerk noch zu Lebzeiten überlassen hatte, gibt den plattdeutschen Duden nun ungekürzt als Nachschlagewerk und praktischen Ratgeber für die niederdeutsche Mundart und ihre Pflege und Bewahrung heraus. Die Transkription des starken Manuskriptes besorgte Jannes Czubatynski.
Erscheint im Dezember