DDR-Reichsbahn und "Vorbereitung"
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Die Nutzung der Eisenbahn durch das Militär ist fast genauso alt wie das Verkehrsmittel Eisenbahn selbst, doch hatten der Neubau oder die Erweiterung von Eisenbahnanlagen in Deutschland für die Dauer von weit über hundert Jahren vor allem die Verbesserung des öffentlichen Personen- bzw. Güterverkehrs zum Ziel. Ende der 1960er Jahre wurde von diesem Grundsatz abgewichen, als die DDR im Rahmen ihrer militärischen Bündnisverpflichtungen begann, die Reichsbahn in umfangreiche "Vorbereitungen" des Warschauer Paktes einzubeziehen. Der Reichsbahn wurden Eisenbahnbautruppen zugeordnet, an den "Wasserhindernissen" Oder, Neiße, Havel, Elbe und Mulde entstanden 14 nur für den Kriegsfall vorbereitete Brückendublierungen, eine Anzahl weiterer Verbindungskurven wurde neu gebaut, Umgehungsstrecken um Eisenbahnknoten geschaffen, umfangreiche Reserven wurden angelegt und zusätzlich Führungskader der Reichsbahn "vorbereitet".
Aus den Akten des früheren Ministeriums für Verkehrswesen der DDR und verschiedener Reichsbahndirektionen sowie aus Gesprächen mit führenden Angehörigen des Militärtransportwesens der ehemaligen NVA hat sich ein umfassendes Bild ergeben. Dadurch wurde es im Jahre 2005 möglich, sowohl den politischen und militärischen Hintergrund näher zu beleuchten als auch die Brückendublierungen und andere die Reichsbahn betreffenden Militärbauvorhaben in der Zeit von etwa 1968 bis 1990 in Wort und Bild darzustellen. Das damals erschienene Buch war schon nach kurzer Zeit vergriffen. Seither haben eine Vielzahl zusätzlicher Informationen sowie Zeitzeugenberichte neue Erkenntnisse vermittelt, so dass Autor und Verlag sich entschlossen, eine deutlich erweiterte, auch den aktuellen Zustand darstellende Neuauflage des Buches herauszubringen, so dass der Leser sich auch heute noch auf die Spurensuche nach den inzwischen zumeist abgebauten Bahnanlagen begeben kann.
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