Das Zeitverständnis des hl. Augustinus im XI. Buch der Confessiones und Aspekte seiner theologisch-philosophischen Rezeption im 20. Jahrhundert
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Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1.0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Katholisch-Theologische Fakultät), 65 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach der Zeit begleitet das abendländische Philosophieren seit seinen Anfängen. Die gefundenen Antworten konnten das Phänomen jedoch nie völlig fassen, so dass die Beschäftigung mit dem Thema "Zeit" sich durch die Geschichte von Philosophie und Theologie zieht.
Am gegenwärtigsten erscheint das Zeitphänomen wohl in der in der Uhr-Zeit, der kalendarischen Zeit, die durch Heideggers Frage, ob denn der Mensch in dieser Form (der Uhrzeit) über das Sein der Zeit verfügt, oder ob er sich darin selbst meint, oder ob "es am Ende die Zeit selbst [ist], die sich in uns die Uhr anschafft" direkt in die Mitte der philosophisch-theologischen Thematik führt.
Unter spezifisch theologischem Blickwinkel stellen sich weitere Fragen. Das Verhältnis zwischen Gott, dem traditionell Ewigkeit zugeschrieben wird, und der als zeitlich erlebten Welt wurde Anlass intensiven theologischen und philosophischen Nachdenkens. Kennzeichnend für diese Bemühungen sind die Verbindung von Offenbarungsgut und philosophischer Reflexion.
Gegenstand dieser Arbeit ist die Zeittheorie des Kirchenvaters Aurelius Augustinus, wie er sie in Buch XI seiner Confessiones dargelegt hat. Sie wird als Teil der Confessiones eingeordnet und ihre Strukturen herausgearbeitet. Auch der Motivation Augustins, die Endlichkeitsproblematik anzugehen (besonders die Todeserfahrung aus Confessiones IV, 9), wird Gewicht für die Interpretation zugemessen. Maßgeblich erscheint darüber hinaus das Anliegen, Confessiones XI in den breiten Strom der philosophischen und theologischen Gedankenwelt des Augustinus und der antiken Philosophie und ihrer Zielsetzungen überhaupt einzureihen.
Schließlich wird auch das Weiterwirken des diesbezüglichen Gedankenguts des Bischofs von Hippo in den Zeittheorien Husserls und Heideggers sowie Barths und Pannenbergs behandelt. Hier wird nach einer knappen Darstellung der Grundzügen der jeweiligen Konzeption, die vor allem die Strukturen berücksichtigt, die in Anschluss oder Abgrenzung mit Augustin in Verbindung gesetzt werden können, der jeweilige Bezug zum augustinischen Verständnis zur Sprache kommen. Abschließend erfolgt eine Reflexion aus verschiedenen Perspektiven auf die Zeiterörterung von Confessiones XI, die markante Aspekte des Buches herausstellen soll.
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