Das Wunder des Roten Wien 1
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Zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Bürgerkriegsjahr 1934 hat die Stadt Wien fast 65.000 Wohnungen geschaffen. Der Gesamtbestand an Wohnungen der Stadt wurde um 11% erhöht - in 15 Jahren, die zu den schwierigsten der Republik gehören. Mit den in den Gemeindebauten untergebrachten Einrichtungen - von Kindergärten und Wäschereien über Geschäfte, Kaffeehäuser und Büchereien bis hin zu Kinos und Theatern - ist die Sozialdemokratie im Stadtbild fest verankert.
"Wenn wir einmal nicht mehr sind, werden die Steine für uns sprechen": Das war der berühmte Kernsatz der Rede von Bürgermeister Karl Seitz zur Eröffnung des Karl Marx-Hofes. Im heutigen Österreich sind die furchtbaren Kämpfe der Zwischenkriegszeit weitgehend vergessen, geblieben sind die Gemeindebauten des Roten Wien als Denkmal der Idee, dass Menschen ungeachtet ihrer Herkunft oder ihres Standes Recht auf ein würdiges Leben haben.
Band I, "Zwischen Wirtschaftskrise und Art déco", erklärt die Grundlagen, auf denen sich das Wunder des Roten Wien entwickelte. Die historischen Hintergründe werden ausführlich erläutert, ein "Tagebuch der Republik" gibt lebendigen Einblick in den Zeitgeist und die vielfältigen Tagesaktualitäten der Epoche. Anschließend werden die Großbauten des Roten Wien und ihre Architekten vorgestellt - sie demonstrieren die Vielfalt der Auffassungen und Denkrichtungen in der Architektur der 1920er und 1930er Jahre vom Superblock bis zur Gartensiedlung. Ergänzend skizziert eine kurze Übersicht die weitere Entwicklung des kommunalen Wohnbaus vom Ständestaat bis zur Jahrtausendwende. Seitenblicke auf Arbeitersiedlungen in Österreich und in anderen europäischen Ländern vervollständigen den Band ebenso wie das abschließende Kapitel "Leben im Gemeindebau", in dem Bewohner Einblick in die heutigen Wohnverhältnisse in den mit Geschichte aufgeladenen Häusern des Roten Wien gewähren.
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