Das Wissen des Dialogs
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In der spanischen Renaissance gehört der Dialog zu den erfolgreichsten und dynamischsten Modellen der historischen Gattungslandschaft. Dabei geht es den fiktiven Gesprächen oft weniger um eine bloße didaktische Vulgarisierung der klassischen Theorien antiker Herkunft, sondern vielmehr um eine Simulation von Befragbarkeit mithilfe imaginativer Prozesse, die dem bekannten Wissen neue Momente einer ästhetischen Alterität abgewinnen. Solche Effekte der poetischen Inszenierung erlauben es den humanistischen Verfassern zugleich, schwankende Überzeugungen zu modellieren und alternative Sichtweisen des kulturellen Archivs auszuloten, auch hermeneutische Beirrung und skeptischen Zweifel einzuflechten. Die Studie zeigt in eingehenden Lektüren der Werkzyklen von Pedro Mexía und Pedro de Mercado, inwiefern die spanischen Wissensdialoge aus der Mitte des 16. Jahrhunderts als Gradmesser diskurshistorischer Übergänge fungieren und die Kadenz des aristotelischen Paradigmas in den Bereichen der Argumentationstheorie und der Naturphilosophie vorbereiten.
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