einer<« (A) hat die Intention, B an C zu geben". Durch diese formalistische Ausdrucksweise droht jedoch eine stetige Mutation der gegebenen Sache zu einem Tauschobjekt. Durch diesen formalistischen Ansatz entsteht eine Skepsis an derer Möglichkeit überhaupt einer "Gabe". Etwas soll also existieren, indem es seine Eigenexistenz selbst annulliert. Dieses offensichtliche Paradox wird dadurch erklärbar, dass die Gabe sich als unmöglich erweist, "indem sie als Tausch konzipiert und praktiziert wird". An dieser Stelle zeigt sich gleichzeitig der Vorwurf an Mauss, der den Widerspruch des Gabeereignisses zum Tauschakt nicht bedacht habe. Aufgrund dessen analysiert Derrida die (vermeintliche) Gabe, in Abgrenzung zum Tausch, als klarer Kritikpunkt zu Mauss: "Man könnte soweit gehen zu sagen, daß selbst ein so monumentales Buch wie der Essai sur le don von Marcel Mauss von allem möglichen spricht, nur nicht von der Gabe: der Essai handelt von der Ökonomie, dem Tausch und dem Vertrag (do, ut des), vom Überbieten, dem Opfer, der Gabe und der Gegengabe, kurz von allem, was aus der Sache heraus zur Gabe drängt und zugleich dazu, die Gabe zu annullieren." />
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Das Un-Ding der Gabe

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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1, 3, Universität Erfurt, Veranstaltung: Marcel Mauss: Die Gabe. Form und Funktion des Austauschs in archaischen Gesellschaften, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Leitthese, die Bernhard Waldenfels in seinem Aufsatz über »Das Un-ding der Gabe« aufstellt zeigt gleich zu Anfang einen sich selbst widersprechenden Punkt, der in das Paradox der Gabe einführt. Er spricht von einem gleichzeitigen Erscheinen und Nichterscheinen der Gabe. Als Voraussetzung sei hierfür ein "ungeschriebener Vertrag" zwischen miteinander kommunizierenden Menschen notwendig. Dies zeigt sich schon in den Ausdrücken, die man einem Referenten gegenüber äußert: "ihm Aufmerksamkeit schenken" oder "Sinn geben". Das heißt also, dass zwischen diesen Parteien in gewisser Weise unbewusst ein Vertrag konstituiert sein muss, der dem Redner eine Vorgabe ermöglicht, die durch seine Rezipienten beantwortet wird (eben durch ihre Aufmerksamkeit etc.). Derrida selbst schreibt dem Gabenereignis eine ternäre Struktur zu: "»irgend>einer<« (A) hat die Intention, B an C zu geben". Durch diese formalistische Ausdrucksweise droht jedoch eine stetige Mutation der gegebenen Sache zu einem Tauschobjekt. Durch diesen formalistischen Ansatz entsteht eine Skepsis an derer Möglichkeit überhaupt einer "Gabe". Etwas soll also existieren, indem es seine Eigenexistenz selbst annulliert. Dieses offensichtliche Paradox wird dadurch erklärbar, dass die Gabe sich als unmöglich erweist, "indem sie als Tausch konzipiert und praktiziert wird". An dieser Stelle zeigt sich gleichzeitig der Vorwurf an Mauss, der den Widerspruch des Gabeereignisses zum Tauschakt nicht bedacht habe. Aufgrund dessen analysiert Derrida die (vermeintliche) Gabe, in Abgrenzung zum Tausch, als klarer Kritikpunkt zu Mauss: "Man könnte soweit gehen zu sagen, daß selbst ein so monumentales Buch wie der Essai sur le don von Marcel Mauss von allem möglichen spricht, nur nicht von der Gabe: der Essai handelt von der Ökonomie, dem Tausch und dem Vertrag (do, ut des), vom Überbieten, dem Opfer, der Gabe und der Gegengabe, kurz von allem, was aus der Sache heraus zur Gabe drängt und zugleich dazu, die Gabe zu annullieren.
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