Das Thomas-Verfahren in Europa
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Das wichtigste Verfahren für die europäische Stahlindustrie im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Thomas-Verfahren. In 19 Beiträgen wird erstmals die europäische Dimension dieses Verfahrens ausgeleuchtet. Die allgemeine Kenntnis über die Verbreitung und Anwendung des Thomas-Verfahrens ist dank des regionalen Ansatzes wesentlich erweitert worden. So ist die bisherige Annahme, dass die Rheinischen Stahlwerke und der Hoerder Bergwerksund Hütten-Verein die ersten Werke auf dem Kontinent waren, die das in England entwickelte Verfahren angewandt haben, falsch. Das Quellenstudium hat ergeben, dass die S. A. des Aciéries d'Angleur bei Lüttich noch eher als die beiden deutschen Werke eine Lizenz von Sidney Gilchrist Thomas erwarben und dass in Kladno viel früher als in (Dortmund-)Hörde und (Duisburg-)Meiderich einzelne Thomas-Chargen erfolgreich erschmolzen wurden. Auch die luxemburgische Firma Metz & Cie. hat noch eher als die beiden deutschen Unternehmen von Sidney Gilchrist Thomas eine Lizenz erworben. Das Thomas-Verfahren war der bedeutendste patentgeschützte Technologietransfer von Großbritannien nach Deutschland im 19. Jahrhundert. Er brachte den deutschen Generallizenznehmern, zwei kleinen, technisch vernachlässigten, nahezu bankrotten Werken des Ruhrgebiets, ca. 5 Mio. DM ein. Der Band legt die Ergebnisse einer deutschenglisch- französischen Tagung vor und zeigt Forschungsdesiderate auf.
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