»Das Tanzen bleibt.«
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EINE BALLETTKOMPANIE AUF REISEN
Zwei weltumspannende Erzählungen verbinden sich in diesem Buch, das die Zeit- und Tanzgeschichte von den 1920er bis zu den 1950er Jahren greifbar macht. In einer Art persönlichem Fotoalbum mit privaten Dokumenten, Briefen und Fotos schildert Autor Martin Lobigs zum einen die Reisen der berühmten Tanzkompanie von Kurt Jooss, zum anderen die bewegende Geschichte seiner Mutter "Bé": einer begabten jungen Frau, die bei Jooss tanzen will und dafür viel auf sich nimmt.
Kurt Jooss, ohne den das spätere deutsche Tanztheater nicht denkbar wäre, ist 1932 mit seiner Choreografie "Der grüne Tisch" weltberühmt geworden. Doch schon 1933 erkennt er die Zeichen der Zeit und emigriert aus Deutschland - auch weil er seine jüdischen Tänzerinnen und Tänzer schützen will. In Südengland gründet er eine Tanzschule. Seine Kompanie begibt sich Ende 1939 nach New York und bereist von dort Nord- und Südamerika. Zahllose Herausforderungen sind auf dieser Tournee zu meistern, auch der Krieg in Europa wirft lange Schatten.
Aufbruch ins Unbekannte: Tanzen in bewegter Zeitvon der Amerikatournee der Ballets Jooss bis zum Tanzwunder in Essenmit Fotos, Briefen, Tagebucheinträgen, Berichten und Zeitungsartikelneindrucksvolle Dokumentation von Tanzgeschichte in der Kriegs- und Nachkriegszeitfaszinierende Einblicke hinter die Kulissen der Kompanie von Kurt Jooss (Choreograf des berühmten Stücks "Der grüne Tisch" von 1932)
NUR FÜR KURT JOOSS TANZEN
Eng damit verknüpft ist der Lebensweg der Tänzerin Beatrijs Vitringa, von allen nur "Bé" genannt: 1924 auf Java (Niederländisch-Indien) geboren, begeistert sie sich von Anfang an für den Tanz. Sie sieht Anna Pawlowa auf der Bühne, nimmt Ballettunterricht und verfolgt unbeirrt ihren Traum. Als sie aber die Ballets Jooss in einer Vorstellung 1935 in Amsterdam erlebt, will sie ausschließlich für Kurt Jooss tanzen. 1939, mit nur fünfzehn Jahren, besteigt sie das Schiff nach England und wird tatsächlich die jüngste Schülerin der Jooss School of Dance in Dartington Hall (England). Doch der Zweite Weltkrieg bricht aus, Bé muss nach Java zurückkehren, wo sie und ihre Eltern 1943 in einem von den Japanern errichteten Lager interniert werden. Nach Kriegsende tanzt sie Jooss erneut vor - und Kurt Jooss nimmt sie in seine Truppe auf, bezeichnet sie als seine "größte Hoffnung".
DIE GANZE WELT IN ESSEN
In Essen schreiben Kurt Jooss und seine Kompanie Tanzgeschichte im neu gegründeten Folkwang-Tanztheater. Bé und die anderen Tänzer:innen aus insgesamt neun Nationen begeistern Publikum und Presse, sie stehen für einen neuen Tanz und auch für eine neue Zeit. Dieser Aufbruch wirkt bis heute nach und hat das Tanztheater nicht nur in Deutschland maßgeblich beeinflusst.
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