Das Stilgesetz der Poesie
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Theodor A. Meyers 1901 erschienene und seither nicht wieder aufgelegte Untersuchung ist eine bahnbrechende Kritik der seinerzeit herrschenden idealistischen Ästhetik, die im Anschluss an Hegel im Schönen »das sinnliche Scheinen der Idee« erblickte. Gegen diese Auffassung, die im sinnlichen inneren Wahrnehmungsbild das Darstellungsmittel des Gehalts eines jeden Kunstwerks sieht und damit die Sprachlichkeit der Poesie systematisch übergeht, argumentiert Meyer, »daß die psychischen Gebilde, die durch die Rede ausgelöst werden, ihrem Wesen nach durchaus verschieden sind von den Wahrnehmungsbildern unserer Sinne, deren Aufhebung und Zerstörung sie zur Voraussetzung haben, daß nicht innere Sinnenbilder, sondern die Worte und Gedanken der Sprache selber das Darstellungsmittel der Poesie (sind), das infolge seiner Geistigkeit und Abstraktheit ... die Poesie ungeeignet macht für die Aufgabe der Veranschaulichung, wie es sie andererseits erhebt über die engen Schranken, die der veranschaulichenden Lebensschilderung gezogen sind. (...) Ich möchte die Poesie mit Hilfe der sprachphilosophischen Erkenntnisse unserer Tage begreifen als die Kunst der überanschaulichen sprachlichen Vorstellung«.
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