Das Revier des Wolfgang HIlbig
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Der Dichter und Schriftsteller Wolfgang Hilbig, geboren 1941 im thüringischen Meuselwitz, erlernte zunächst den Beruf des Bohrwerksdrehers und arbeitete unter anderem als Maschinenschlosser, Außenmonteur, Heizer und Kesselwärter in verschiedenen Industriebetrieben. 1967 in einen Zirkel schreibender Arbeiter nach Leipzig delegiert, geriet er wegen seiner unkonventionellen Gedichte und Prosatexte sehr schnell in Misskredit, wurde von den 1960er Jahren an vom Ministerium für Staatssicherheit observiert und schikaniert, kurzzeitig sogar verhaftet. Von DDR-Verlagen abgelehnt, erschien sein erster Gedichtband "abwesenheit" 1979 im S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main. Auch weitere Lyrik, Erzählbände und Romane publizierte er mit wenigen Ausnahmen in Westdeutschland. 1985 erhielt Hilbig das Visum für einen längeren Aufenthalt in der Bundesrepublik. Vor allem mit der nun regelmäßig erscheinenden Prosa, mit seinen Romanen entwickelte er sich zu einem vielbeachteten deutschen Schriftsteller, wovon auch die Reihe wichtiger Literaturpreise zeugt, die ihm zugesprochen wurden, darunter der Ingeborg Bachmann-Preis (1989) und der Georg-Büchner-Preis (2002). Viele der Werke entstanden in seiner Heimatstadt Meuselwitz, wo er am Küchentisch der Mutter immer wieder seinen Platz zum Schreiben fand. Noch heute ist vor Ort die Atmosphäre der Zeit aufzuspüren, wo Hilbig seinen "Pflichten als Arbeiter" nachging und zugleich zu dem wurde, was er halb skeptisch, halb ironisch "einen Schriftsteller nannte". Der Lyriker und Autor Uwe Kolbe, der Wolfgang Hilbig noch persönlich kannte, macht sich in unserem Buch auf die Suche nach den Spuren des großen Außenseiters. Die Fotografin Angelika Fischer fängt vieles von dem überkommenen, brüchigen Wesen des alten Industriestädtchens mit Ihren SW-Bildern ein.
Erscheint im September