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Das Projekt einer materialistischen Geschichtsschreibung in Walter Benjamins geschichtsphilosophischen Thesen. Warum der Rekurs auf theologische Konzepte?

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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1, 0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rekonstruktion und Analyse Benjamins materialistischer Geschichtsschreibung, die den Kern dieser Arbeit bildet, vollzieht der Autor anhand von drei Schlüsselthemen.Zunächst richtet er sein Augenmerk auf Benjamins Abgrenzung vom konservativen Historis-mus. Er knüpft dabei an die Analysen von Gagnebin, Fürnkäs, Raulet und Cvejic an, um seine Interpretation Benjamins zu stützen. Da im Rahmen dessen eine Hinwendung zu Benjamins materialistischer Geschichtsschreibung unerlässlich ist, skizziert er im Anschluss die theoretischen Voraussetzungen und Praxis dieser. Dabei rekurriert er auf Benjamins Konzept des Eingedenkens (Marcheson), des Zitats (Voigts) und die Dialektik des Stillstands (Wong). Des Weiteren untersucht er Benjamins Abgrenzung vom Fortschrittsoptimismus seiner Zeit. Dazu setzt der Autor sich mit Marx Kritik am Gothaer Programm und Schmidts Marxrezeption auseinander, um Benjamins eigenständige Position auch in Abgrenzung zu einer marxistisch-utopischen Position herauszuarbeiten.Seit der ersten, von Peter Bulthaup 1975 herausgegebenen Sammlung von Aufsätzen zu Ben jamins Thesen, hat sich die wissenschaftliche Auseinandersetzung vorwiegend auf den Widerstreit der beiden wichtigsten Denkrichtungen konzentriert: Theologie (Sholem) und Marxismus (Brecht). Im letzten Schritt will der Autor diese unilateralen Lesarten jedoch vernachlässigen. Stattdessen entwickelt er auf der Basis von Löwy und Wong ein neues Verständnis für die Funktion theologischer Motive bei Benjamin. Für den Autor ist dabei die Frage zentral, warum sich Benjamin theologischer Figuren und Konzepte bei dem Versuch bedient, eine kritische Historiographie und revolutionäre Praktik zu denken.
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