Das Orientbild in G. Rohlfs erster Marokko-Reise
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Darstellung des islamischen Orients hat innerhalb der europäischen Reiseliteratur eine sehr alte Tradition. Sie geht auf die Epoche des Mittelalters zurück, als der Islam für das Abendland eine bedrohliche Weltmacht zu sein scheint. Dabei findet der islamische Orient in der mittelalterlichen Reiseliteratur nicht nur in der religiösen Polemik Platz, sondern zieht ebenso Neugier und Achtung nach sich. Ferner gilt der orientalische Nachbar als wichtiger Impuls für das kulturelle Selbstverständnis bzw. für die Identität des Abendlandes.1 Orientreiseberichte professioneller Natur entstehen allerdings erst im frühen 19. Jahrhundert. In dieser Epoche ist der Reisebericht für den europäischen Rezipienten die beinahe beliebteste literarische Gattung. Zugleich ist der islamische Orient ein beliebtes Reiseziel für zahlreiche europäische Reisende. Diese beiden Faktoren führen dazu, dass das 19. Jahrhundert sich zur Blütezeit der europäischen Orientreiseberichte entwickelt. Eine Bestätigung dafür ist die Vielzahl der europäischen, u.a. deutschsprachigen Orientreiseberichte - insbesondere aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.2 Diese intensive kulturelle Beschäftigung der europäischen Reisenden mit dem exotischen islamischen Orient trägt in der Tat dazu bei, dass sich im kollektiven Bewusstsein der europäischen Rezipienten während und nach dem 19. Jahrhundert ein bestimmtes Orientbild mit gewissen statischen, d.h. stereotypischen Attributen etabliert.3
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