Das Nibelungenlied als ideologisches Instrument seit seiner Wiederentdeckung bis zum Ende des Dritten Reichs
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, 3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Nibelungenlied ist so häufig wie kein anderes Werk in den vergangenen 250 Jahren rezipiert und dabei meist als ideologisches Mittel benutzt worden, um das deutsche Nationalgefühl zu stärken. Das bezieht sich sowohl auf die wissenschaftliche Analyse des Textes als auch auf Übersetzungen, Neubearbeitungen und Nachdichtungen, die auf der Basis des altdeutschen Epos entstanden sind.
Ziel dieser Abhandlung ist es, den Umgang mit dem Nibelungenstoff in Politik und Alltag unter Berücksichtigung der jeweiligen Zeit zu untersuchen. Dabei ist es notwendig, die Entwicklung seit der Wiederentdeckung des Werkes im Jahr 1755 chronologisch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 zu verfolgen, um aufzuzeigen, dass der Missbrauch als Propagandainstrument sich zunehmend verstärkte. Diese Tendenz lässt sich in vier Rezeptionsphasen unterteilen, die einhergehend sind mit der Geschichte Deutschlands. Daher wird eine Einteilung in vier Großkapitel, die die Zeitabschnitte von der Wiederentdeckung des Epos bis zur Gründung des Deutschen Reichs, das Deutsche Kaiserreich einschließlich des Ersten Weltkrieges, die Weimarer Republik und das Dritte Reich beinhalten, erfolgen.
Weiterhin soll nicht nur anhand von Neubearbeitungen in Form von Gedichten oder Romanen und Zitaten historischer Persönlichkeiten aufgezeigt werden, wie das Nibelungenlied aufgrund der selektiven Auswahl bestimmter Handlungen und Momente benutzt wird, um in der jeweiligen Ära als Werk der Tugenden und Helden dargestellt zu werden. Im Vordergrund wird stattdessen die konsequente Überprüfung der in der Rezeption behaupteten Aussagen am mittelhochdeutschen Text stehen, deren Ergebnis sein wird, dass die Umdeutung des Epos zu ideologischen Zwecken nur dadurch möglich war, dass eben kein Bezug zwischen den propagierten Behauptungen und der literarischen Vorlage vorhanden ist.
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