Das Medium der Prosa
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Friedrich Schlegels irritierende Bemerkung, dass die "Idee der Poesie ihre Individualität in der Gestalt der Prosa gefunden" habe, stellt den Ausgangspunkt für Jörg Kreienbrocks Studie über das Medium moderner, d.h. post-romantischer Dichtung dar. Die geläufige Deutung der frühromantischen Poetik als eine des Romans erweiternd zeigt Das Medium der Prosa, dass sich in Schlegels progressiver Universalpoesie eine Idee der Prosa (Agamben) manifestiert, welche als "kanonischer Schöpfungsgrund" (Benjamin) sowohl prosaischer als auch lyrischer Rede vorausgeht.
Das Gedicht als Reflexionsmedium öffnet sich so an seinem Ende einer Sprache, die nüchtern und prosaisch den Grund der Dichtung auf der Schwelle von gebundener und ungebundener Rede ausmisst. Das Fortleben der romantischen Idee der Poesie in der Prosa wird in der Studie daher von ihren Anfängen in der deutschen Frühromantik über Charles Baudelaire bis hin zu Stefan George und Karl Kraus nachgezeichnet. Abschließend wird die Idee der Prosa als Form einer immanenten Poetik untersucht, wie sie Hans Blumenberg in den 1960er Jahren am Beispiel der Lyrik als Paradigma der Moderne herausgearbeitet hat, und wie sie sich exemplarisch in der Lyrik von Oskar Pastior und Oswald Egger manifestiert.
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