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Das Land mit seinen Kindern

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Ein Jahr vor ihrem Tod schrieb die 58jährige Virginia Woolf: So weicht das Land zurück von meinem Schiff, das aufs Meer des Alters hinausfährt. Das Land mit seinen Kindern. Woolfs Tagebucheintrag erinnert die Autorin daran, daß auch sie hinausfährt: Sie wird zur Vorfahrin, die sich von den später Geborenen entfernt. So entsteht im kurzen Dunkel einer Mittsommernacht, umgeben von einem unter der Hitze raschelnden, flüsternden Garten, ihr Brief an eine Nachfahrin. Es ist zugleich ein Brief an eine unbekannte Leserin: Adressatin ist jede Person, die diese »Flaschenpost« an Land aufliest - dem Land mit seinen Kindern, von dem die Briefschreiberin selbst aufgebrochen ist. Jetzt begibt sie sich auf eine innere Reise an Schauplätze von Rom bis Rodmell. Auf dem Streifzug durch Erlebtes und Gegenwärtiges, Geschriebenes und Gelesenes erkundet sie die Möglichkeit einer lebendigen Schrifterzählung oder erzählten Lebensschrift. Welche Sprache überbrückt die Trennung, das Meer, die Zeit? Wo findet sich ein gemeinsamer Ort, an dem Vor- und Nachfahrin, Absenderin und Lesende einander begegnen? Wie kann das Schreiben zum Gespräch werden? Das Land mit seinen Kindern ist eine nächtliche Suche: Werkstattbericht und intimer Lebenstext, Vermächtnis und Poetologie zugleich. Was von Virginia Woolf ausging, weitet sich zum Gespräch mit anderen »Ahnen«, mit Louis Paul Boon und Wolfgang Koeppen, Herman Melville und Henri Michaux. Dabei unterzieht Dorothea Dieckmann in diesem Brief- essay ihre eigenen Romane einer kritischen Befragung: Termini (2009), Damen & Herren (2002) und Guantánamo (2004).
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen

Preis

19,90 CHF

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