Das Komplementieren einer Ortschronik
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Der Ortschronist ist häufig eine Person, die sich freiwillig und ehrenamtlich, aus Heimatliebe für die geschichtlichen Vorgänge in seinem Ort interessiert und diese zeitrichtig aufschreibt, die Schätze der Ortsgeschichte sammelt und aufbewahrt. Hierzu gehören auch Befragungen von Zeitzeugen und das Herstellen von Kontakten für Akteure des Dorflebens. Oft sind es Lehrer, die ihre Arbeit durch diese Aufgabe erweitern, aber es ist unausbleiblich, dass sie ihre eigene Sicht der Dinge haben, also ihren persönlichen Eindruck vermitteln. Damit stehen sie nicht selten im Konflikt mit den Anforderungen an Objektivität und Rückverfolgbarkeit ihrer Erzählungen, denn für den Wert bei den Nutzern im sich darin Einordnen und für den Aufbau einer Regionalgeschichte müssen gewisse Voraussetzungen gegeben sein. Im vorliegenden Fall ergibt sich, dass ein Arbeitsergebnis eines Ortschronisten vorliegt und gleichzeitig mehrere Forschungsergebnisse eines an wissenschaftliche Arbeit beim Recherchieren gewöhnten und derart im Berufsleben Tätigen.Die Bedeutung der Darstellungsart ist gravierend, weil die Menschen im Ort Herda die verschiedensten Umbrüche ihrer Grundeinstellung erleben mussten, so vom Germanen- zum Christentum, von der römisch-katholischen zur protestantischen Religion, von dem landgräflichen zur kaiserlichen Untertanen, vom Leben in einer Besatzungszone mit einer sozialistischen Regierung, der scharfen Trennung unmittelbar an der Westgrenze zu einer völlig anderen Politik, der Umstellung des Dorfes in eine Regionalplanung usw. Durch eine Komplementierung mit thematischer Methodik beider Quellenwerke kann eine Ortsgeschichte das Verständnis des traditionellen Erbes verbessern und den Blick erweitern, z.B. auf die Grenzen des eigenen Einflusses auf das Dorfleben. Aus dem Themenkomplex wurden die Einschnitte in die dörfliche Existenz in Not- und Kriegszeiten beleuchtet und die Empfindlichkeit des agrarischen Landes gegenüber katastrophalen Wetterereignissen relativiert. Dies ist auch notwendig, wenn verschiedene Ortschroniken in eine regionale Betrachtung einfließen, wenn die Sichtweisen abgeglichen und die Dörfer auch in ihrer geschichtlichen Vergangenheit bei den funktionalen Planungen wie der Energieversorgung, des Tourismus usw. beachtet werden sollen, wenn etwas harmonisch zusammenwachsen soll. [...]
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