Das Hilfeparadoxon
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Nachrichten über stark vernachlässigte Kinder schockieren Deutschland immer wieder: Säuglinge verhungern, werden ermordet und in der Tiefkühltruhe gelagert, weil sie schrien. Väter töten ihre ganze Familie und sich selbst, weil sie keinen anderen Ausweg sehen - und das in einem Sozialstaat voller differenzierter Hilfsangebote für jede Zielgruppe! Schuld ist das Präventionsdilemma, ist das Hilfeparadoxon: Gerade Menschen, die dringend Unterstützung brauchen, nehmen nur unzureichende oder keine Hilfe an. Es hilft wenig, das Versagen der Helfer zu beklagen. Auch ein Hang zum Fatalismus - manche Menschen seien einfach "böse", "gestört" oder "der Staat" unfähig - hilft nicht weiter. Anhand verschiedener Ansätze, insbesondere Klaus Grawes Neuropsychotherapie und Konsistenztheorie, entwickelte Eva-Maria Beitzel eine Interviewstudie für Eltern von Familien in Multiproblemlagen sowie HelferINNEN der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Damit konnte sie die Alltagsrealität, die Einstellungen der Befragten zu Familienleben, Lebensbewältigung und Beratungs- und Hilfsangeboten sowie gegenüber Politik und Gesellschaft abbilden. Für niedrigschwellige Hilfsangebote bieten diese Daten eine unverzichtbare Wissensbasis.
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