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Das 'Heimat-Moment' in Zeiten der Globalisierung

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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1, 1, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Heimat betrifft jeden. Jeder kann etwas mit diesem Wort anfangen und belegt es mit seiner ganz persönlichen Definition. Beim Thema Heimat wird jeder zum Experten. Fast 80 Prozent der Befragten gaben in einer Erhebung für den Spiegel vom März 2012 an, dass Heimat ein Teil der eigenen Persönlichkeit sei. Gerade im persönlich-individuellen Bewusstsein und Handlungsraum der Menschen scheint sich die Heimat als positiv konnotierter Begriff immer mehr zu verankern. Heimat ist solch ein universeller Begriff, dass er in jeder Gesellschaftsschicht, jeder Altersgruppe, jeder Interessensvereinigung und jeglichem Bereich des gesellschaftlichen Alltagslebens auftritt: Ob Medien, Belletristik, Musikindustrie, Bürgerinitiativen und Vereine, Marketingstrategien, Konsum oder Werbung - es werden die vielfältigsten Lebensbereiche angesprochen. Immer mehr Häufen sich Konsumartikel-Namen, Beiträge in der Tagesschau oder Überschriften aktueller Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen. Passend dazu titelte die P.M. zuletzt "Die Heimat boomt!". Ebenso ist im wissenschaftlichen Kontext der Aufschwung des Begriffs angekommen und wird auf interdisziplinärer Ebene verstärkt diskutiert. Es steht zur Debatte, ob wir es gegenwärtig gar mit einer "Renaissance der Heimat" zu tun haben. In der Spiegel-Umfrage stimmten des Weiteren 64 Prozent der Aussage zu, dass Heimat im Zeitalter der Globalisierung für sie an Bedeutung gewonnen habe. Auf den ersten Blick erscheint diese Entwicklung eher atypisch, steht Globalisierung doch generell für Mobilität, Freiheitsgewinn, Loslösung und nicht für Tradition, Häuslichkeit und Bescheidenheit, was der Heimat doch so lange zugesprochen wurde. Warum können wir derzeit einen Bedeutungsgewinn der Heimat in unserer Gesellschaft erkennen, obwohl wir doch alle immer globaler, offener, mobilisierter werden? Woher kommt dieses neuerliche Heimat-streben? Peter Weichhart, Christine Weiske und Benno Werlen erkennen die heimatlichen Stabilitätsbestrebungen als Gegenbewegung zu den "Kräften der gleichmacherischen Globalisierung". Es schließt sich also die These an, dass es in Zeiten der Globalisierung zu einer Wiederentdeckung der Heimat als Reaktion auf die beschleunigte Lebenswelt kommt. Diese Problemstellung fordert eine intensivere Nachforschung innerhalb der individuellen Motive und gesellschaftlichen Bedingungen: Was bringt den Menschen in Zeiten der Globalisierung dazu, sich an dem Heimat-Gedanken zu orientieren? [...]
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