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Das Heidenbild in "Willehalm" von Wolfram von Eschenbach

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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Universität Wien (Ältere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Proseminar Willehalm, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit analysiert das Heidenbild in "Willehalm" von Wolfram von Eschenbach. Hierbei wird zunächst auf die allgemeine Darstellung der Heiden eingegangen, wobei ein besonderer Fokus auf die kriegerischen Motive und auf den Glauben der Heiden gelegt wird. Anschließend wird ein tieferer Blick auf das Verhältnis der beiden gegnerischen Fraktionen geworfen. Zusätzlich soll die Wichtigkeit eines christlichen Sakraments, der Taufe, durch ausgewählte Stellen des "Willehalms" verdeutlicht werden. Das Ziel dieser Analyse muslimischer Ritter wird es sein, herauszuarbeiten, ob diese als menschlich, vielleicht sogar den Christen im Kampfe ebenbürtig angesehen werden, obwohl sie nicht demselben Glauben angehören. Wird den Heiden sogar Bewunderung geschenkt oder gilt es bloß, diese andersgläubigen Fremden zu bekämpfen?Wolfram von Eschenbach schildert in seinem "Willehalm" den kriegerischen Konflikt zwischen Christen und Heiden. Eine endgültige Lösung wurde trotz des Sieges des Christenheeres bis heute nicht gefunden und die Auseinandersetzung zwischen Okzident und Orient hält weiterhin an. Trotz der zeitgeschichtlich brandaktuellen Thematik befassen sich nur zwei Werke der höfischen Epik des deutschen Mittelalters mit den Kreuzzügen und den Kriegen gegen die Andersgläubigen: das "Rolandslied" des Pfaffen Rolands und der "Willehalm" von Wolfram von Eschenbach.Im erstgenannten herrscht ungebrochene Begeisterung für die Kreuzzüge und den Krieg im Allgemeinen. Das selbst gesetzte Ziel, nämlich die Bekehrung oder gegebenenfalls die Tötung der Heiden, galt es, um jeden Preis zu erreichen. Die Andersgläubigen waren als "Kinder des Teufels" verschrien, womit der Mord an ihnen einen legitimen Rechtfertigungsgrund erhielt. Einen Gegensatz hierzu bietet Wolframs Protagonist Willehalm, er betrachtet seine heidnischen Gegner weitaus differenzierter. Die Erzählung fällt vor allem durch ihre tolerante Einstellung gegenüber diesen auf, was für die Entstehungszeit des Werkes äußerst ungewöhnlich ist. Während im "Rolandslied" die muslimischen Krieger durchgehend als gottlos und verdammt beschrieben werden, zeichnet Wolfram ein Bild eines den Christen ebenbürtigen Gegners, der nach einem Wertekodex handelt, der dem christlichen in vielen Belangen ähnlich ist.
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