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Das Griechische Theater

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Excerpt from Das Griechische Theater: Ein Populär-Wissenschaftlicher Vortrag (Gehalten im Tübinger Museum)As griech ische A lterth u m unterschied drei Phasen, durch welche die Erziehung des männlichen Geschlechts vollzogen wurde, die Familie, die eigentliche oder methodische Schulung, ulelchegrammatisch en, musikalisch en, ym nastischen, und, wenn es sein konnte, philosophischen Inhalts war, und das Theater mit seinen tragischen A ufi?c'h rungen. Bei dieser Eintheilung unterscheiden sich die Griechen zunachst in zwei wesentlichen Punkten von den Anschauungen der neueren Zeit. Sie waren erstens der Meinung, einer. Meinung, welcher Aristoteles an der bekannten Stelle der Politik den würd ig sten Ausdruck gegeben hat dass die Musik zur harmoni schen Ausbildung der Seele ein so nothwendiger Factor der Erziehung sei dass er bei keinem Menschen unterlassen werden konnte und sie hielten zweitens eine gle ich mässige Ausbildung des Körpers und des Geistes fiir erstrebens werth, indem sie von der Ueberzeugung ausgingen, dass ein gesunder Geist nur in einem gesunden Kb'rper stechen könne. Wir dü7fen heute dreist behaupten dass die Griechen der class isch en Zeit' in diesen beiden Beziehungen weiter gewesen sind als wir, die gezwungen sind erst der Zukunft die Verwirklich ung dieses deals zu überlassen, man müsste denn in der heutigen militärischen A usb ildu'ng wenigstens das Analogon jener gymnastischen Erziehung erblicken wollen. Was aber das Theater anbetrz¿t, so hat man wohl im. Vori gen 3'ah rhundert zeitweise sich eingebildet, dass es bei uns ein nationales Erziehungsinstitut sei, oder die quang ausgesprochen, dass es ein solches werden konnte, man ist aber allmähln von dieser Illusion zufickgékommen. In unsern Tagen nun, in denen die Klagen immer lauter geworden sind über die Sch lechtzgkeit der heutigen Theater, über die Diirftzgkeit der Dramen, welche die Tagesliteratur an das Licht fördert, uber den Mangel an Interesse welchen das Publicum oftmals gerade den werthvolleren und gediegeneren Leistungen gegenüber zeigt, scheint es kein unzweckmässiger Gedanke zu sein, unsere Verhältnisse gleichsa m im Spiegel des griech isch en Volkes zu betrachten von dem die hohe Vortrqf'¿ichkt it des Theaters der unvergangliche Werth seiner Bühnenstz'icke und die grossartige T heilnahme des Publicum's als etwas selbstverständliches angenommen zu werden p ¿egt und dann zu prüfen durch welche 1wittel jene Erscheinungen und Wirkungen erzielt worden sind, indem wir dabei die eigenthic'mliche Art und Weise der Vorstellung und das Verhältniss des Publicums zu ih r unserer Betrachtung unterziehen müssen. Ein solches Bild wird uns vielleicht ersch recken, denn es wird vielleicht zei gen, um wie vieles schlechter Manches bei uns geworden ist, sicherlich wird es lehren wie unter andern Bedingungen, die bei uns vorhanden gewesen sind, alles anders werden musste, als es bei den Alten geworden ist.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.
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