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Das Geschlecht der Kritik

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Wie viel wiegt das Geschlecht? Das Verhältnis in der gegenwärtigen deutschsprachigen Literaturkritik ist noch immer nicht ausgewogen. Auch auf dem literarischen Feld sind Inspiration und Gegenstrategien gefragt, um ans Ziel zu kommen. Im Fokus stehen kulturelle Ereignisformen wie das Debüt, aber auch die kritischen Wertungen darüber in ihrer Gender-Codierung. Es werden sowohl Strategien der Feminisierung als auch der Virilisierung diskutiert. Am Beispiel geschichtlicher Vorläufer der Literaturkritik in der Berliner Moderne am Ende des 19. Jahrhundert werden einerseits Kontinuitätslinien deutlich, die sich bis zur Eigeninszenierung von Kritikern als Vertreter einer hegemonialen Männlichkeit in aktuellen Diskursen ziehen: Hartnäckig hält sich Männlichkeit als das geheime Maß des Richtens und/oder Schreibens. Schriftstellerinnen scheinen teilweise von bestimmten Verfahren und Themen ausgeschlossen zu sein, wie das Beispiel der deutschen Rezeption des Romans "Passion Simple" von Annie Ernaux zeigt. Andererseits finden sich in der medial diversifizierten Landschaft der Gegenwartsliteratur und ihrer Kritik zahlreiche Phänomene, in denen eindeutige Zuschreibungen unterlaufen und Sprecherpositionen dekonstruiert werden, wie etwa durch den Hashtag #dichterdran. Der Band versammelt Beiträge über die zeitgenössischen Kritikkulturen. Untersucht werden mediale Spielarten der Literaturkritik vom "Literarischen Quartett" über Publikumszeitschriften und Buch-Blogs bis hin zu den Feuilletons der überregionalen Zeitungen. Beispiele für gegenderte Rezeptions-schablonen werden am Umgang mit Autor*innen wie Elena Ferrante, Thomas Meinecke und Marlene Streeruwitz oder der Popliteratur der 1990er Jahre vorgestellt.
Erscheint im Oktober

Preis

41,90 CHF