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Im 19. Jahrhundert wurde das Erhabene zu einem der ästhetischen Schlüsselbegriffe der Romantik. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts lebte das Interesse am Erhabenen wieder auf, etwa in der Debatte um die abstrakte Kunst. Auch die Naturwissenschaften erheben Anspruch auf das Erhabene. Wissenschaftler haben begonnen, die physiologischen und genetischen Grundlagen unseres Verständnisses für das Schöne und das Erhabene aufzuspüren. Die zeitgenössische Neurophysiologie erfaßt die Landschaft unserer Emotionen, während sich die Biologie damit beschäftigt, wie neuronale Impulse zu ästhetischen Urteilen führen. In der Naturwissenschaft und in der Kunst konfrontiert uns das Nachdenken über das Erhabene mit der Art und Weise, wie wir mit dem vollkommen Neuen, dem Extremen und dem Undarstellbaren umgehen. Wissenschaft ist ständig mit dem Problem konfrontiert, das zu beschreiben, was jenseits bisheriger Erfahrung und jenseits des gesunden Menschenverstandes liegt. Das ist das Reich des Erhabenen.
Führende Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen untersuchen in diesem Band sowohl die Gemeinsamkeiten von Forschungsstrategien in Kunst und Wissenschaft als auch ihre wesentlichen Unterschiede.