Das Blumenmädchen aus Shanghai
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Schulbücher zur neueren japanischen Geschichte setzen in der Regel den Kriegsbeginn [kai-sen] auf Dezember 1941 und den Überfall auf Pearl Harbor an - die vorangegangenen Attentate und Kämpfe auf dem chinesischen Festland sind »Vorfälle« im Rahmen einer geschichtsverkürzenden, lediglich »Vormarsch« [shin-shutsu] genannten Invasion. In analoger Diktion »geschah« der Krieg, er wurde nicht »verursacht«.
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, Ausgangslage, Entwick-lung und Folgen von Japans imperialistischem Großmacht-Streben und dem Traum der Gründung eines Kolonialreiches im Norden Chinas von der frühen Shôwa-Zeit (1926-1989) an bis zum Untergang des Manshû-Puppen-Staates (1945) an Hand von zeitgeschichtlicher Poesie und Augenzeugenberichten nachzuzeichnen. Welches war die Haltung des japanischen Soldaten im Kampf auf fremder Erde, wie lebte, wie überlebte die Zivilgesellschaft im Heimatland, welches Leben führten die Siedler im sogenannten »Paradies weiser und gerechter kaiserlicher Herrschaft« [ô-dô raku-do]? Ein wichtiger Aspekt der Arbeit ist das Los der vom Staat bei Kriegsende im Stich gelassenen Manshû-Kolonisatoren, und der in China verbliebenen Waisenkinder.
Erscheint im Februar