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Das Antichristdrama des Mittelalters der Reformation und Gegenreformation

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Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich ausschlieBlich mit dem Anti­ christdrama, Weltgerichtsspiele und sonstige eschatologische Spiele, wie etwa das Zehnjungfrauenspie1, sind nicht beriicksichtigt. Die Griinde dafiir sind erstens praktisch : die Gesamtheit der eschatologischen Spiele hatte nur in einem erheblich groBeren Rahmen behandelt werden konnen. AuBerdem stellen sich bei den Weltgerichtsspielen Fragen der Textkritik und der Uberlieferung, die bei den Antichristspielen iiberhaupt keine Rolle spielen, so daB in den beiden Fallen vollig verschiedene Arbeits­ methoden am Platz gewesen waren. 1m tibrigen lag mir daran, die Entwick­ lung des Antichristdramas tiber einen groBeren Zeitraum zu verfolgen, insbesondere im Zeitalter der Reformation, wo das Weltgerichtsspiel v611ig zurticktritt. Ich habe mich weiterhin auf das Antichrist-d ram a beschrankt. Die nichtdramatische Antichristdichtung ist noch so gut wie unerschlossen, ein groBer Teil der Texte liegt nur in Handschriften vor. Ebenso steht es mit der F1ut der Prosaschriften tiber den Antichrist. Eine zusammen­ fassende Darstellung des gesamten Antichristschrifttums ist ohne die notigen detaillierten Vorarbeiten noch nicht moglich. Meine Untersuchung umfaBt den Zeitraum yom zwOlften Jahrhundert, in we1chem das erste Antichristdrama auftritt, bis zum Ende des DreiBig­ jahrigen Krieges. Nach der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts scheint die Produktion von Antichristdramen abzuklingen, und das Thema lebt offenbar nur in der lokalen Volksspieltradition (besonders in Tirol) fort.
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