Das altenglische Heiligenleben
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Eingehende textlinguistische, rhetorische und pragmatische Analysen einer beträchtlichen Zahl von Heiligenlegenden des englischen Frühmittelalters, vornehmlich derer des Abtes Ælfric, führen zu dem verblüffenden Ergebnis, dass ihnen allen ein einziges, dynamisches und generatives, Textmodell zugrunde liegt, das das christliche Welt- und Menschenbild ikonisch abbildet: Die Legende entpuppt sich als die narrative Form der christlichen Interpretation des (neu)platonischen exitus-reditus-Schemas. Die Bedeutung des Fundes für das Verstehen der angelsächsischen Gesellschaft und die Funktion der solchermaßen fassbaren Legenden als Gebrauchstexte in der Zeit der massivsten politischen Bedrohung Englands durch die Wikinger werden nach allen Richtungen ausgelotet: Untersucht werden die intertextuellen Bezüge im engeren Sinne wie auch das politische, religiöse, kulturelle und soziale Umfeld einschließlich Heiligenkult und -verehrung und der Macht- und Netzwerkstrukturen der Benediktinischen Erneuerung des angelsächsischen Volkes in seinem erbitterten Ringen um das Land.
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