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Vittorio Hösles prägnanter Essay bietet den seit über hundert Jahren ausführlichsten Vergleich der beiden wichtigsten philosophischen Dichtungen des Christentums, Dantes Commedia und Goethes Faust (mit gelegentlichen Querverweisen auf Miltons Paradise Lost).
Fragt man den ebenso belesenen wie originären Philosophen Vittorio Hösle, warum er zwei Werke miteinander vergleicht, deren Entstehungszeiten ein halbes Jahrtausend auseinanderliegen, erhält man Folgendes zur Antwort: Es sei die Balance zwischen umfassender Philosophie und poetischer Vollkommenheit, die diese zwei Werke
charakterisiere und sie vor anderen grossen Werken der europäischen Literatur auszeichne. Diese poetisch-philosophische Balance, die beiden Kunstwerken gemeinsam ist, lädt zu allgemeinen Fragen ein wie: Was sind die Kriterien vollkommener Dichtung? Wie ist es möglich, philosophische Ideen poetisch auszudrücken? Hinsichtlich der Hervorbringung dieser beiden Werke können wir fragen: Inwiefern hat der religiöse Hintergrund zur Schaffung solcher Werke beigetragen? Weisen die Biographien beider Dichter gemeinsame Züge auf, die sie zu ihren grossen Werken befähigten?
Darüber hinaus sind es aber auch die Unterschiede der beiden philosophischen Dichtungen, die Vittorio Hösle interessieren. Was geschah in der europäischen
Geistesgeschichte, und zwar in der religiösen Entwicklung, in der Schöpfung neuer philosophischer Ideen sowie in der Produktion neuer literarischer Formen, das die
Unterschiede zwischen den Werken Dantes und Goethes zu erklären vermag?
Der vorliegende Band geht besonders auf die enzyklopädische Dimension der zwei Dichtungen ein, deren Bild von Natur und Wissenschaft sowie von Politik und Geschichte analysiert wird, hinzukommen Reflexionen zum Verhältnis von Philosophie und Religion sowie zum Unterschied der beiden Helden, dem Pilger Dante und dem Gelehrten Faust.
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