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Hans-Jost Frey ist bekannt als genauer Leser, der die
Kunst versteht, Dichtung beim Wort zu nehmen.
Mit seinem jüngsten Buch wendet er sich Dante
zu, dem bedeutendsten Dichter des europäischen
Mittelalters. Kein anderer Dichter vor und nach
Dante wurde so oft, so umfangreich und mit einem
solchen Aufwand an Gelehrsamkeit kommentiert.
Frey versucht, einen möglichst direkten Zugang zu
den Texten zu finden, ohne sich auf die Sekundärliteratur
zu beziehen. Dass dies nicht aus Geringschätzung
geschieht, sondern aus dem 'vielleicht utopischen Wunsch, den Text auch als gedeuteten noch in Ruhe zu lassen', zeigen die 24 verschiedenen, voneinander unabhängig lesbaren Untersuchungen
dieses Buches. Ihnen ist die 'Unbekümmertheit' gemeinsam,
'mit der jeder neu anfangen kann', um so achtzugeben auf die Wörtlichkeit von Dantes Dichtung, auf die Sprachlichkeit der Commedia und der Vita nuova. Freys Lektüren sind Leseversuche, die dem Dichterischen auf die Spur zu kommen hoffen.
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