Czeslaw Milosz (1911-2004) im Jahrhundert der Extreme
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Das Milosz-Jahr 2011, der 100. Geburtstag des Dichters, wurde weltweit, u. a. in Polen, den USA, Israel, China und Indien, begangen. Das Willy Brandt Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Wroclaw / Breslau und das Nordost-Institut Lüneburg veranstalteten aus diesem Anlass ein Symposium, an dem Literaturforscher, Übersetzer und Herausgeber aus Polen, Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen haben. Im Mittelpunkt standen poetologische, ideelle und weltanschauliche Aspekte des OEuvres eines Dichters, den sowohl die Erfahrungen mit den Extremideologien des 20. Jahrhunderts als auch die philosophisch-religiösen Fragen der europäischen Heimat, der Erinnerung und der modernen Zivilisation tiefgründig beschäftigt haben.
Während Milosz, der 1980 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, in den angelsächsischen Ländern oft als der "größte Dichter des 20. Jahrhunderts" apostrophiert wird, hat sich im deutschsprachigen Raum sein lyrisches und essayistisches Schaffen nicht nachhaltig durchsetzen können. Auch den Problemen dieser Rezeption widmet sich der Band, der über die Erträge des Symposiums selbst hinausgeht.
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