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Chronischer Streß und koronares Risiko

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Der Aufforderung, eine kurzgefaBte, den neuesten wissenschaftlichen Kennt­ nisstand zumindest reprasentativ skizzierende Broschure zum Thema »chro­ nischer StreB und koronares Risiko« zu verfassen, bin ich geme nachgekom­ men. Zu diesem Thema ist viel Unqualifiziertes gesagt und geschrieben wor­ den. Eine sachliche Information fUr den in der taglichen Arbeit mit unter­ schiedlichen Belastungen und Spannungszustanden von Patienten konfron­ tierten Arzt erscheint daher dringend geboten. Ich hoffe, daB die vorliegende Schrift dazu beitragen kann, neben den korperlichen auch die seelischen und sozialen Aspekte der Herz-Kreislaufgefahrdung besser zu erkennen und aus diesen Erkenntnissen praktische Foigerungen zu ziehen. Bedanken mochte ich mich an dieser Stelle bei PD Dr. med. Thomas Unger, Pharmakologisches Institut der Universitat Heidelberg, fUr seine Hilfestellun­ gen bei der Erarbeitung des Abschnittes 2. 3. 1 uber den hohen Blutdruck. Marburg, im Dezember 1986 Johannes Siegrist 5 1. Einleitung Eine sachliche Behandlung des Themas wird im allgemeinen dadurch er­ schwert, daB in der alltaglichen Vorstellung von Patienten und in der Sprache der Massenmedien »StreB" pauschal als gesicherter Risikofaktor Koronarer Herzkrankheiten betrachtet wird. Wer als betroffener Patient seinen angebli­ chen StreB fUr den Ausbruch der Krankheit verantwortlich macht, lenkt dar­ uber hinaus von unbequemeren Tatsachen wie starkem Rauchen und unge­ sunder Emahrung ab oder rechtfertigt sie sogar. Begreiflicherweise weckt dieses Thema daher im Kollegenkreis Emotionen. Die vorliegende Schrift ver­ sucht, eine wissenschaftliche Darstellung unseres gegenwartigen Kenntnis­ standes zu geben.
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