Chronik der Stadt und Bürgermeisterei Dorsten
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Im Rahmen der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress fielen das Vest Recklinghausen und damit auch die Stadt Dorsten 1815 an Preußen. Der Integration des Vests und der übrigen durch den Wiener Kongress im Westen neu hinzu gewonnenen Gebiete widmete die preußische Regierung in den nächsten Jahren ihre besondere Aufmerksamkeit. In der bewussten Wahrnehmung von Geschichte und Gegenwart sah die Regierung eine Möglichkeit, das »vaterländische (preußische) Bewusstsein« zu schärfen, das Heimatgefühl zu stärken und insofern die Akzeptanz der neuen Oberherrschaft zu erleichtern. Zu diesem Zweck forderte die »Königliche Regierung zu Münster« im September 1817 die Bürgermeister ihres Regierungsbezirks dazu auf, »vaterländische Chroniken« zu führen. Bürgermeister Gahlen nahm sich dieser Aufgabe ebenso an wie sein Nachfolger Franz Luck, der die Chronik der Stadt und Bürgermeisterei Dorsten - dazu zählten damals zeitweise auch die heutige Nachbarstadt Marl mit ihren Stadtteilen Hamm und Polsum - bis zu seinem Amtsantritt als Bürgermeister in Wesel im Jahre 1842 weiterführte. Die Aufzeichnungen enthalten u.a. Angaben über Eheschließungen, Geburten und Todesfälle, Religionsverhältnisse, Kirchen- und Schulwesen, Gewerbeverhältnisse, Armenfürsorge, öffentliche Ausgaben, Polizei und Feuerwehr. Die Chronik ist damit eine wichtige Quelle für die Dorstener und Marler Stadtgeschichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
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