Chnum, der Herr der Töpferscheibe
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Die Schöpfung auf der Töpferscheibe ist eine theologische Konzeption, die in der ägyptischen Religion bereits seit Anfang der Überlieferung von schriftlichen Quellen hervortritt. Von Anbeginn ist diese Vorstellung mit dem widderköpfigen Gott Chnum verknüpft, der als göttlicher Töpfer auf seiner Töpferscheibe die Schöpfung vollbringt. In der griechisch-römischen Zeit, nach heutiger Quellenlage vor allem in der Theologie des Tempels von Esna, tritt dieser Gott als universaler Demiurg auf, der die Götter, Menschen und die gesamte belebte und unbelebte Natur erschafft. Die Töpferscheibe selbst wird in Esna zu einem Kultsymbol, das im Zentrum eines wichtigen Festes steht.
Chnum, der Herr der Töpferscheibe beinhaltet zwei Studien, die sich dieser Thematik widmen: Christian Leitz untersucht die Texte des Tempels von Esna und verwandte Zeugnisse innerhalb und außerhalb der späten Tempel auf Aussagen zu Konzepten der altägyptischen Embryologie und die ihr zugrunde liegenden Vorstellungen über die Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Florian Löffler legt die Ritualszenen "Darbringen der Töpferscheibe" erstmals in einer vollständigen Übersetzung samt ausführlichem Kommentar vor, erarbeitet ihre charakteristischen Merkmale und verortet sie innerhalb der Dekorationssystematik der griechisch-römischen Tempel. Beide Untersuchungen werden durch einen gemeinsamen Wort- und Stellenindex erschlossen.
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