Bürgersinn und Vereinskultur
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»Die Deutschen und ihre Vereine«, schrieb vor wenigen Jahren eine überregionale Wochenzeitung, »das war immer eine Liebesgeschichte. Jetzt ist man auf ein Mal nicht mehr sicher.«
Die Liebesgeschichte hat sich, da ist sich die Forschung ziemlich einig, mit dem Aufkommen einer bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland entwickelt. Vereine bildeten das Sprachrohr für vielfältige Interessen, förderten Kenntnisse und Bildung, gaben den Mitgliedern eine gewisse Heimstatt, förderten Freundschaft unter Gleichgesinnten. Das war in Deutschland, das war im Stadtstaat Bremen so, in dem der allgemeine gesellschaftliche Prozess seine zum Teil sehr eigenen Aus-
prägungen besaß.
Doch trotz ihrer großen Bedeutung existiert in der Hansestadt keine verlässliche Vereinsgeschichte, die als solche Teil einer viel umfänglicheren Sozialgeschichte Bremens für das 19. und 20. Jahrhundert wäre. Auf diesem Felde mangelt es nach wie vor an Vielem, trotz mancher wichtiger Einzeluntersuchungen, die in den Beiträgen genannt werden. Dabei will und kann die vorliegende Sammlung eine solide fachliche Aufarbeitung des Gegenstandes nicht ersetzen. Aber es ist wichtig, sich diesem Desiderat wenigstens ansatzweise und in bestimmten Ausschnitten zu nähern.
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