Buchteln, Baunzen und Baguette
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Buchteln, Baunzen und ein knuspriges Baguette: das ist die Fata Morgana bei den Kindern der Kriegs-und Nachkriegsgeneration. Ein Franzose, ein Flüchtlingskind und ein Österreicher haben in diesen Geschichten aufgeschrieben, worum ihre Kinder- Sehnsüchte kreisten. Sie erzählen vom alltäglichen Hunger und dem seltenen Sattsein in einer Zeit, da man auf Äckern und Wiesen nach Essbarem suchte. Der vergessene und verdrängte Wortschatz aus Schulspeisung und Schwarzmarkt, aus Hamsterfahrten und Lebensmittelkarten, aus Muckefuck und Kunsthonig erinnert an eine Zeit, in der Kinder in Ruinen spielten und den dort wachsenden Huflattich gegen den ärgsten Hunger kauten.Diese "kulinarischen" Erzählungen berichten auch vom Erfindungsreichtum der Mütter und Hausfrauen, aus Bucheckern, Brennnesseln oder Sauerampfer ein Essen auf den Tisch zu bringen, das vom Hunger mehr ablenkte als ihn stillte.Wie hat diese Welt ausgesehen, in der sogar fromme Wanderlieder umgedichtet wurden, um den vergessenen Himmel eines gefüllten Magens heraufzubeschwören: "Wem Gott will rechte Gunst erweisen/ den schickt er in die Wurstfabrik./ Er lässt ihn von der Knackwurst beißen/ und gibt ihm auch ein Stück noch mit."Wer heute vor gefüllten Supermarktregalen steht und sich überlegt, wie man kalorienbewusst verzichten lernen sollte, der findet in diesen Aufzeichnungen die Antwort darauf.
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