Briefwechsel über die motorischen Nerven
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Das Bewusstseinserlebnis des sich willkürlich Bewegens ist für jedermann das allerselbstverständlichste. Dennoch ist die Bewegungsfähigkeit des Holzklotzes und die Motilität des Menschen von grundsätzlich gleicher Art, die Annahme des Gegenteils wäre luziferische Anmaßung. Die erlebte Willkür ist kein physikalisches Agens. Es kann auf Grund der Belehrung Rudolf Steiners nur gesagt werden: Indem die Meier und Müller die Teilnahme ihres Ich an den Bewegungen erleben, kann auch das Bewusstseinserlebnis des sich willkürlich Bewegens auftreten. Es steht eben zur Aufgabe, dahinter zu kommen, dass es zur Führung unseres Daseins notwendige Illusionen geben muss, damit wir als die Bewohner unseres Körpers, den wir nicht ohne weiteres mit unserem 'Ich' zu identifizieren haben, moralische Wesen sein können."In Form eines sozial-existentiellen "Experimentes" - im Briefwechsel mit dem anthroposophischen Arzt Gerhard Kienle - legt Karl Ballmer dar, "dass und wie die These Rudolf Steiners: "es gibt keine 'motorischen' Nerven" der Angelpunkt seiner Gesamtweltanschauung ist."Die Neuausgabe des Briefwechsels ist durch ergänzende Materialien aus Ballmers Nachlass sowie zahlreiche Erläuterungen erweitert. Einen ausführlichen inhaltlichen Kommentar bietet das begleitend im selben Verlag erschienene Buch von Peter Wyssling: Rudolf Steiners Kampf gegen die motorischen Nerven - Das Schicksal einer Weltanschauungsentscheidung in Karl Ballmer und Gerhard Kienle.
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