Breslau / Wroclaw 1933-1949
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Erstmalig beleuchten die hier versammelten Studien zur Topographie der Shoah die Ausgrenzung von Jüdinnen und Juden aus dem städtischen Raum unter nationalsozialistischer Herrschaft. Aus der Distanz der Nachkriegszeit werden jüdische Spuren und ihr Verschwinden von den Stadtplänen untersucht, Erinnerungen von Überlebenden in Israel an die Shoah in Breslau analysiert und außerdem weitere Forschungsmöglichkeiten zur Geschichte der Breslauer Jüdinnen und Juden aufgezeigt.
Breslau war in der Zwischenkriegszeit die Stadt mit der drittgrößten jüdischen Gemeinde des Deutschen Reichs (nach Berlin und Frankfurt), und doch wurde ihre Geschichte weder in Polen noch in Deutschland näher erforscht, polnische Studien wurden zudem international kaum rezipiert. Gegen das Vergessen beschreibt der Band die Ausgrenzung und Ermordung der Breslauer Jüdinnen und Juden, aber auch die Wiedererrichtung jüdischen Lebens nach 1945 - anhand konkreter Orte im Stadtraum: Synagogen, Friedhöfe, Sozial- und Kultureinrichtungen, , Judenhäuser' und Zwangsarbeitslager.
Verschiedenste städtische Lebensbereiche finden dabei Berücksichtigung, wie etwa im Kontext von Arbeit, Wohnen, Religion und Politik. Aber auch der Zerstörung jüdischer Kunst- und Kulturräume und Erfahrungen in , Endstationen' wie Kranken- und Pflegeeinrichtungen, Sammelstellen und Bahnhöfen oder Zwangsarbeitslagern widmen sich die Autor*innen eingehend.
Mit dem Schwinden der letzten Zeitzeug*innen werden die (erhaltenen) historischen Gebäude noch mehr zu Trägern ihrer Geschichte(n) und damit auch zu Denkmälern im Stadtraum von heute, die Geschichte und das Erbe der Menschen erfahrbar machen. Neben substanziellen Beiträgen zu einzelnen historischen Orten verbindet die Publikation diese auch miteinander und bietet so eine neue Lesart der Textur der Stadt und des , Kapitels Shoah' in Breslau.
Karten und zahlreiche Illustrationen ergänzen den Band.
Mit Beiträgen von Abraham Ascher, Annelies Augustyns, Ramona Bräu, Tim Buchen, Tamar Cohn Gazit, Katharina Friedla, Dariusz Gierczak, Anja Golebiowski, Monika Heinemann, Lisa Höhenleitner, Agnieszka Jablonska, Karolina Jara, Jerzy Kichler, Sabine Koesters Gensini, Simona Leonardi, Vasco Kretschmann, Daniel Ljunggren, Maria Luft, Hagen Markwardt, Johann Nicolai, Katrin Schmidt, Malgorzata Stolarska-Fronia, Hans-Ulrich Wagner, Tamara Wlodarczyk und mit einem Nachwort von Dieter J. Hecht.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen