Body Integrity Identity Disorder
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Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten hat sich als oberstes Prinzip in der Medizin erhoben. Allerdings bedeutete dessen Anerkennung noch nie, das Selbstbestimmungsrecht unbeschränkt anzuerkennen und die Grenzen, was Ärzte straflos tun dürfen, eindeutig bestimmen zu können. Es gibt Menschen, die an Body Integrity Identity Disorder leiden: Sie haben das schockierende Bedürfnis, sich ein organisch gesundes Glied amputieren zu lassen, weil sie paradoxerweise nur so ihren Körper als komplett empfinden.
Wäre der Wille des Patienten unangefochten oberstes Gebot ärztlichen Handelns, wäre es keine Frage, dass ein Arzt diesem Verlangen nachkommen müsste.
Ob der Arzt tatsächlich nur noch Dienstleister des Patienten ist oder ob seinem Handeln auch andere Grenzen als durch dessen Selbstbestimmungsrecht gezogen sind, so dass eine Strafbarkeit in Betracht kommt, wenn ein Arzt ohne medizinische Indikation eine verstümmelnde Operation vornimmt, ist die Frage, der in dieser Arbeit nachgegangen wird.
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