Blutkrankheiten
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In der Lehre von dem Elute und den Elutkrankheiten hat sich in den Jahren, die seit dem ersten Erscheinen dieses Buches verflossen sind, die biologisch-funktionelle Betrachtungsweise weiter durchgesetzt. Diese ist zwar auch heute noch eine vorwiegend morphologische, jedoch hat sich in der Folge der letzten 30 Jahre die Auffassung des Blutes und seiner Bil dungsstatten als eines eigenen Gesamtorgans, des Blutorgans, sowie die Erforschung seiner funktionellen und biologischen Reaktionsweisen unter physiologischen und pathologischen Bedingungen immer mehr gefestigt, wahrend dagegen in den Kinder- und Jiinglingsjahren der Hamatologie als einer Spezialwissenschaft die Betrachtung der Einzelzelle und ihrer morphologischen Veranderungen im Vordergrund stand. Als zum Beispiel der Verfasser gemeinsam mit K. ZIEGLER im Jahre 1908 an umfangreichen Untersuchungen iiber die leukozytotischen Elutverande rungen bei den Infektionskrankheiten zum ersten Male den Nachweis fiihrte, daB es sich hier nicht um Einzelbilder der jeweiligen Infektion handele, sondern daB den kurvenmaBigen Bewegungen der verschiedenen Elutzellformen ein sinnvolles, einheitliches und biologisches Gesetz zugrunde liege, das in jedem Einzelfalle einer Infektionskrankheit im Prinzip gewahrt bleibe, fand diese Grundlegung fiir eine funktionell-biologische Betrach tungsweise der Leukozytose keinerlei Beachtung. Es dauerte noch fast 2 Jahrzehnte, bis SCHILLING die prinzipiell gleichen Erkenntnisse zum Auf bau seiner Lehre von der biologischen Leukozytenkurve bewegten. Die bis dahin vollig unbekannte biologische Funktion der eosinophilen Blut zellen wurde durch den Verfasser experimentell geklart, indem ihre Bezie hungen zum parenteralen EiweiBabbau und zur Allergie und Anaphylaxie bewiesen werden konnten.
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