Blickbewegungen auf Fassaden
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In der Architekturtheorie gibt es eine lange Tradition, Ausgewogenheit als Grundlage einer schönen Komposition anzunehmen. Aber ist die Ausgewogenheit einer Komposition tatsächlich ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung eines Bauwerks? Welche anderen Kriterien spielen eine Rolle? In dieser Dissertation wird ein Modell über den Prozess des ästhetischen Beurteilens von Architektur entwickelt und empirisch getestet.
Dazu wurden verschiedene Fassadenkompositionen über das Entfernen oder Verschieben einzelner Elemente in ihrer Ausgewogenheit manipuliert. Architekten und Nicht-Architekten sollten angeben, wie ausgewogen, dynamisch, schön und interessant sie die Fassaden beurteilen. Dabei wurden ihre Blickbewegungen erfasst.
Das in dieser Arbeit entwickelte Modell zeigt schrittweise auf, wie die Ausgewogenheit einer Fassadenkomposition wahrgenommen, kognitiv weiterverarbeitet und schließlich in ein ästhetisches Urteil übersetzt wird. Über Blickbewegungserfassung werden Prozesse bei der Beurteilung aufgedeckt, welche dem Bewusstsein weniger zugänglich sind. Das Wissen darüber kann Architekten helfen, abzuschätzen, welches Blickverhalten und welche Empfindung - Ausgewogenheit oder Dynamik - mit einer intendierten Fassadengestaltung ausgelöst werden.
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