Björnstjerne Björnson Gesammelte Werke, Vol. 2: Erzählungen Und Romane (Classic Reprint)

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Excerpt from Björnstjerne Björnson Gesammelte Werke, Vol. 2: Erzählungen und RomaneIch erinnere mich noch ganz deutlich: ich wollte eines Samstagmorgens eben auf allen Vieren die Treppe zum Arbeitszimmer hinaufklettern, weil sie nach dem Scheuern mit Eis überzogen war, und war noch gar nicht weit gekommen, als ich vor einem Krach und Gepolter oben im Arbeitszimmer entsetzt Reißaus nahm. Denn da oben hatte der Hune des Dorfes sich unterstanden, dem widerhaarigen Pfarrer die Volkssitten beibringen zu wollen, und merkte zu seiner Bestürzung, daß der Pfarrer seinerseits ihn erst Mores lehren wollte. Er flog derart durch die Tür, daß er die ganze Treppe hinunter purzelte, dann raffte er seine verschiedenen Gliedmaßen zusammen und war mit vier Sätzen aus dem Hause. Die Einwohner von Kvikne waren der Meinung, der Pfarrer mache die Gesetze, die in Wirklichkeit vom Storthing ausgingen. Sie wollten ihm unter anderem verwehren, das Schulgesetz durchzuführen, sie lehnten sich gegen meinen Vater auf und versammelten sich vollzählig in der Schulratsitzung, um mit Gewalt die Ausführung zu verhindern. Trotz den inständigen Bitten meiner Mutter hatte sich der Vater hinbegeben, und da niemand den Mut hatte, ihn bei der Einteilung der Schulbezirke usw. Zu unterstützen, so machte er nach bestem Ermessen alles selbst unter dem drohenden Murren der Menge, aber als er_ mit dem Protokoll unterm Arm hinausging, machten sie ihm Platz, und keiner rührte ihn an. Man denke sich den Jubel meiner Mutter, als sie ihn, ruhig wie immer, daherfahren sah.In diesen Verhältnissen' und in dieser Umgebung wurde "der Falbe geboren! Seine Mutter war eine große, rote Stute aus Gudbrandsdal, die Freude aller, die sie sahen, sein Vater war ein Tollkopf von einem großen Fjordhengst, der an einem fremden Ort, wo man sorglos mit der Stute vorbeizog, wiehernd aus dem Walde herausstürzte, uber Hecken und Gräben setzte und nahm, was sein war, mit dem Recht der Liebe. Von dem Falben hieß es bald: das wird das stärkste Pferd, das je ein Mensch hier im Norden gesehen hat, und großge päppelt mit Geschichten von Riesen und Raufereien, wie ich war, sah ich das kleine Füllen wie einen begabten Kameraden an. Es war übrigens nicht immer nett zu mir, ich habe überm rechten Auge noch jetzt eine Narbe von seinem Huf, trotzdem aber folgte ich getreulich der Stute und dem Füllen, schlief mit ihnen auf der Koppel und wälzte mich zwischen den Beinen der Stute, wenn sie grasten. Aber einmal war ich zu weit mit gegangen. Der Tag war warm gewesen, ich war in einer offen stehenden Waldscheuer eingeschlafen, wo wir wohl alle Schutz gesucht hatten, die Stute und das Füllen waren weiter gelaufen, ich war liegen geblieben. Es war Spät am Tage, als die Leute, die vergebens nach mir gerufen und gesucht hatten, mit der Nachricht nach Hause kamen, ich sei nicht zu finden. Man denke sich den Schrecken meiner Eltern, alles hinaus zum Suchen, Feld und Wald wurden abgerufen, Bäche und Abgründe durchforscht, bis schließlich einer ein Kind drinnen in der Scheuer weinen hört und mich im Heu entdeckt.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.