Biographien jüdischer Palästina-Pioniere aus Deutschland
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Vorwort Der vorliegende Band dokurnentiert an Hand von exemplarischen Lebensgeschichten den Zusammenhang von deutsch - jiidischer Ju gendbewegung und Kibbutzbewegung. 1m Rahmen eines Projektes zum Thema "Geschichtliche Erfahrung, Emigrationsmotive und Wertorientierungen deutsch - jiidischer Palastina - Pioniere in der Zeit der Weimarer Republik", das yom Minister fUr Wissenschaft und Forschung des Landes NRW gefOrdert wurde, haben wir die Geschichte des ersten jiidischen Jugendbundes in Deutschland, der geschlossen nach Palastina emigrierte und sich dort mit der Griin dung eines Kibbutz an diese bis heute in Israel bestehende Genos senschaftsbewegung anschlofi, rekonstruiert. Neben der Archivarbeit basiert unsere Analyse auf biographischen Interviews mit den noch lebenden, heute urn die 80 Jahre alten Mitgliedern des "Kibbutz Cheruth" ("Kommune Freiheit"), wie sich die Gruppe schon in Deutschland nannte. Als junge Menschen emigrierten sie und zogen sich damit das Un verstandnis eines zur damaligen Zeit stark assimilierten Judentums in Deutschland zu. Was waren ihre Motive? Haben sie die spateren Ereignisse in Deutschland "seismographisch" erahnt, wie ein fiihrendes Mitglied der Gruppe spater einmal be hauptete? Auf jeden Fall wollten und konnten sie sich mit ihrer alten Lebens welt nicht mehr mehr arrangieren. Sie suchten eine neue Heimat ohne Diskriminierung, vor allem aber beabsichtigten sie, einen kollektiven Jugendtraurn zu realisieren, der u.a. die Utopie einer gerechten Gesellschaft und eines "neuen" Menschen enthielt. Die Verwirklichung dieser Utopie laBt fast an ein Marchen denke- allerdings sind auch die Harten und Grausamkeiten darin enthalten, die in einem Marchen vorkommen.
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