Bilderwelt · Weltbilder - nicht nur in Brandenburg
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Die moderne Welt ist eine Bilderwelt. Ständig und überall sind wir von Bildern umgeben. Visuelle Massenmedien sind aber keine Erfindung unserer Gegenwart. Ein heute fast vergessenes Massenmedium des 19. Jahrhunderts waren die Bilderbogen. Die brandenburgische Stadt Neuruppin war für ihre Bilderbogen weltbekannt. Bilderbogen hatten eine große thematische Vielfalt, sie dienten der Unterhaltung und Information, und auch der politischen Meinungsbildung. Die Bilderwelten prägten lange Zeit das historische Gedächtnis - erschufen Weltbilder.
Mit Beiträgen von Jennifer Heim, Philip Dwyer, Christian Arpasi und anderen
Christian Arpasi: Von Bilderwelten und Weltensammlern
Von Bilderwelten und Weltensammlern berichtet der Historiker Christian Arpasi. Der Leiter des Brandenburg-Preußen Museums und Kurator der Ausstellung "Bilderwelt · Weltbilder" leitet damit die Sonderausgabe der Zeitschrift DIE MARK BRANDENBURG ein.
Wilfried Kusterka: Von Briefmalern, Bänkel-Sängern und Kolporteuren. Zur mediengeschichtlichen Einordnung des Bilderbogens
Der Autor gibt einen Überblick zur mediengeschichtlichen Einordnung des Bilderbogens. Dabei beschreibt er auch die handwerklichen Voraussetzungen für die Produktion und die Verbreitung der Schriften durch ein Verteilernetz von Kolporteuren.
Irina Röckel: »Zu haben bei Gustav Kühn in Neuruppin«
Mit Blick auf die Buchbinderfamilie Kühn zeichnet der Artikel die Geschichte der beinahe eineinhalb Jahrhunderte langen Bilderbogenherstellung im brandenburgischen Neuruppin nach.
Jennifer Heim: Die Imagerie Pellerin in Épinal
In Frankreich schrieb man ein besonders wichtiges Kapitel der Geschichte des Bilderdrucks, weiß Jennifer Heim, Attaché für die Erhaltung des Kulturerbes sowie Sammlungsleiterin und Ausstellungskuratorin am Musée de l'Image in Épinal. Sie berichtet detailreich über die weltlichen und religiösen Themenbilder des Verlegers Jean-Charles Pellerin und somit aus der Welt der aus Frankreich stammenden Bilderbogen.
Thomas Gräfe: Antisemitismus in Bild und Text. Die Karikaturenserie Politische Bilderbogen 1892-1901
Anmerkungen zum Thema »Antisemitismus in Bild und Text« kommen von Thomas Gräfe. Der Autor beschreibt die politischen Bilderbogen als ein Musterbeispiel antisemitischer Propaganda zur Zeit des deutschen Kaiserreichs.
Benjamin Mortzfeld: Der französische Blick auf Preußen. Von menschenfressenden Riesen und Ordnung in der Unordnung
Welche Rolle spielten Massenmedien im 19. Jahrhundert? Wie setzte man sich medial damit auseinander? Benjamin Mortzfeld fertig eine Skizze am Beispiel der Bilderbogen an. Dabei richtet er den Blick auf die deutsche Reichsgründung 1871 und die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich.
Philip Dwyer: Das Bild von Napoleon
Wie wurde die napoleonische Legende durch den Vertrieb von Bilderbogen gefördert und verbreitet? Philip Dwyer, Professor für Geschichte und Gründungsdirektor des Centre for the History of Violence an der Universität von Newcastle, Australien, schreibt über das Bild Napoleons im historischen Gedächtnis.
Christian Arpasi: Die bürgerliche Bilderbogenfamilie
Wie wurde der Wandel von Normen, Werten und Leibildern medial thematisiert? Christian Arpasi berichtet darüber, wie die zeitgenössischen Medien im 19. Jahrhundert das neue Ideal familiären Zusammenlebens aufgriffen. Dabei spielt insbesondere das häufig wiederkehrende Motiv des städtisch-bürgerlichen Familientypus auf den Bilderbogen eine Rolle.
Jeannette Franke: Kriege, Königshäuser und Katastrophen. Der Aktualitätenboge
Der abschließende Beitrag der Ausgabe widmet sich einer besonderen Form des Bilderbogens: dem Aktualitätenbogen. Autorin Jeannette Franke untersucht die Funktion, Gestaltung und Wirkung dieses journalistischen Mediums in seiner Zeit.
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