Bewegungsaktivierende Lern- und Lehrraumgestaltung an der Pädagogischen Hochschule
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Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 1, 7, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Erziehung und Bildung finden immer innerhalb räumlicher Ensembles statt. So kommen täglich zahlreiche Lernende in Bildungseinrichtungen in dafür vorgesehenen Räumen zusammen. Deshalb ist das Wissen über den Einfluss von Räumen und der Raumgestaltung auf das Handeln von Menschen von zentraler Bedeutung - vor allem in Hinblick auf deren Bedingung und Beeinflussung von Bildungsprozessen.
Dem Thema Raum und der Wechselwirkung von Räumen auf Menschen wurde jedoch bisher in der Bildungswissenschaft eher wenig Beachtung geschenkt. So konstatiert der Erziehungswissenschaftler und Journalist Reinhard Kahl, dass der Raum bisher in seiner Bedeutung für die Bildung unterschätzt wurde. Gleichzeitig postuliert er, den Raum als "dritten Pädagogen" zu sehen. Schon der Begründer der Reggio-Pädagogik, Loris Magaluzzi erkannte, dass Lern- und Lebensräume den Lernenden die Möglichkeit bieten, auf der Grundlage von (selbst)gesetzten Zielen selbstorganisiert zu lernen und sich wohlzufühlen. Der "Raum" als dritter Pädagoge kann so neben den Erwachsenen oder Lehrkörpern und den Kindern oder Jugendlichen betrachtet werden.
Mit der Betrachtung von Raumgestaltungen in Bildungseinrichtungen wird schnell deutlich, dass eine Typologie des Lernraumes nicht nur im schulischen Kontext, sondern auch in der Erwachsenenbildung vorherrscht. Dagegen wird eine Gestaltung nach individuellen Bedürfnissen sowohl im schulischen wie auch im hochschulischen Bereich oft vermisst und es wird eine eher normierte Umgebung für Schüler: innen in schulischen wie hochschulischen Lehr- und Lernräumen vorgefunden: standardgemäß ist vorne beispielsweise eine Tafel oder Leinwand vorzufinden, vor dieser Tische mit Stühlen, die weder höhenverstellbar, noch anders körperlich anpassbar wären. Dabei ist nicht nur in vielen Schulen eine standardisierte, normierte Lernraumgestaltung vorzufinden, auch in der Erwachsenbildung: Während sich unter dem Einfluss reformpädagogischer Perspektiven Anfang des 20. Jahrhunderts eher eine Öffnung von Raumkonzepten abzeichnete, kann nun von einer Schließung gesprochen werden.
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