Bernhard von Clairvaux und sein Aufruf zum Kreuzzug 1146. Ein theologischer und historischer Kommentar
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Essay aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1, 0, Universität Luzern (Theologische Fakultät), Veranstaltung: Hauptvorlesung Kirchengeschichte: Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Essay befasst sich mit den folgenden Spannungsfeldern: Sünden-Sündenerlass, Krieg-Erlösung, Schandtat-Heilstat, Politik-Kirche sowie Heidenverfolgung-Judenschonung. Dieser Essay will versuchen, die Spannungsfelder in sieben Schritten aufzulösen oder sie zumindest einordnend zu beschreiben.
Die Sätze von Clairvaux stehen gleichzeitig für die Conversio, mit der Bernhard eine eigentliche Schandtat ¿ die Tötung von Menschen ¿ zur Heilstat, zum göttlichen Erfordernis, werden lässt. Die zwei Sätze, dicht gewoben, stehen drittens für die Genialität, mit der Bernhard für den Kreuzzug warb: Er bediente sich der merkantilen Logik und setzte einer Beteiligung des prinzipiell sündigen Menschen am Kreuzzug den grössten zu erhoffenden Lohn entgegen: den Sündenerlass.
"Jetzt tapferer Soldat, jetzt, streitbarer Mann, hast Du ein Feld, wo Du ohne Gefahr kämpfen kannst, wo der Sieg Rum, 'der Tod aber Gewinn ist.' (Phil 1, 21) Wenn Du ein kluger Kaufmann bist, 'ein Mann des Erwerbs in dieser Welt' (1Kor 1, 20) dann prophezeie ich Dir reiche Märkte."
Diese zwei Sätze aus Ep. 363 dynamisieren das Eins-Sein, oder besser: das Eins-Werden von Bernhard von Clairvaux nach anfänglichem Widerstand mit seiner Aufgabe als nimmermüder Promotor, als führende geistliche Instanz des Zweiten Kreuzzuges.
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