Befohlene Freundschaft
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Die deutsch-polnische Annäherung nach der Nichtangriffserklärung vom 26. Januar 1934 wird in der Forschung kontrovers diskutiert und beurteilt. Die Mehrzahl der Historiker hält diese überraschende politische Einigung und die bis zum Frühjahr 1939 anhaltende Verständigungskampagne für ein Täuschungsmanöver Hitlers, unterschätzt aber deren Folgen für die bilateralen Kulturbeziehungen. Die vorliegende Studie stellt den bisher nur am Rande behandelten Kulturaustausch der "Freundschaftsära" in den Mittelpunkt und verortet diesen sowohl im kulturhistorischen Kontext als auch in den langfristigen außenpolitischen Zielen beider Regierungen. An Beispielen des deutsch-polnischen Kulturaustausches, vor allem in den Bereichen Theater und Film, an Ausstellungsprojekten und der Tätigkeit bilateraler Institutionen wird die Steuerung kultureller Aktivitäten für tagespolitische sowie längerfristige Zielsetzungen beider Seiten untersucht. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Protagonisten wie den Rezipienten der staatlich angeordneten Kulturkontakte. Schließlich wird der Versuch unternommen, die Resonanz dieser "befohlenen Freundschaft" im totalitären Deutschland und im autoritär geführten Polen einzuschätzen.
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