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Beethoven (Classic Reprint)

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Excerpt from BeethovenDie Tatsache, daß ich kaum sechs Monate nach dem Erscheinen der ersten Auflage dem Neudruck ein Geleitwort mitgeben darf, scheint mir die Erfüllung des Wunsches anzudeuten, mit dem ich meine Arbeit vor einem halben Jahr abschloß. Auch die mir zu gegangene_n Meinungsäußerungen über das Buch zeigen, daß man das Ziel, dem ich zustrebte, richtig erkannte und den Weg, auf dem ich diesem Ziel näher zu kommen suchte, billigte. Ich danke allen, die mir diese beste Freude des Autors: verstanden zu werden, bereitet haben. Einer solchen prinzipiellen Zustimmung gegenüber wäre es kleinlich, auf vereinzelte Widersprüche hier eingehen zu wollen. Nur dem Vorwurf, die Schilderung von Beethovens Leben zu kurz und naturalistisch gegeben zu haben, möchte ich einige Bemerkungen entgegensetzen. Ich bin nicht der Ansicht, daß der Mensch und der Tondichter Beethoven zwei einander durchaus gleich wertige Erscheinungen sind. Ich fasse beide als einander ergänzende, aber in mancher Beziehung äußerst verschiedenartige Kundgebungeneiner Persönlichkeit auf, die in ihrer Kunst das Korrektiv ihres Lebens gibt. Da diese Kunst das Bleibende, das Leben aber das Vergängliche darstellt, brauchte ich weder Bedenken zu tragen, die Biographie des Menschen gegenüber der seiner Werke knapp zu fassen und auf das Notwendigste zu beschränken, noch brauchte ich mich zu scheuen, gelegentlich auf Widersprüche zwischen Leben und Kunst hinzuweisen. An sich sind die äußeren Tatsachen ge rade dieses Lebenslaufes von nur geringer Bedeutung für uns, und ich hätte sie vielleicht ganz unberücksichtigt lassen können. Sollten sie aber der Vollständigkeit wegen erwähnt werden, so lag keine Veranlassung vor, sie kleinbürgerlichen Vorurteilen zuliebe in schön färbender Darstellung zu geben. Das Verhältnis des historischen Beethoven zur wirklichen Welt mußte naturgemäß wesentlich anders sein, als das des Künstlers zu der von ihm erschaffenen Welt. Wollte man versuchen, aus den Werken das Bild des geschichtlichen Beet hoven zu rekonstruieren, so würde man zu einem wissenschaftlich und psychologisch falschen Ergebnis gelangen. Darum erschien es mir zweckmäßig, das Bild des Menschen von dem des Tondichters zu trennen, und nicht eine Übereinstimmung nachweisen zu wollen, die nicht vorhanden ist nicht vorhanden sein kann. An dem Ver hältnis des Umfangs beider Darstellungen habe ich versucht, ihre Wichtigkeit für uns anzudeuten. Damit glaube ich keineswegs eine Geringschätzung des Menschen Beethoven zum Ausdruck zu bringen, sondern nur eine Scheidung des Vergänglichen an ihm von dem Un vergänglichen.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.
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